Die Überbevölkerung von Gefängnissen bleibt in unserem Land ein Problem: Ein neues Beispiel dafür zeigt diese am Dienstag veröffentlichte Studie.
Fast 700 Gefangene profitieren derzeit von einem verlängerten Hafturlaub aufgrund der Überbelegung der Gefängnisse, wie eine interne Studie der Gefängnisverwaltung am Dienstag ergab.
Diese neue Maßnahme betrifft 5,15 % der Gefängnisbelegungsrate in Belgien, wobei in der Region Brüssel Spitzenwerte von 15 % erreicht werden. Belgische Gefängnisse sind überfüllt. Mit Stand Montag waren in Belgien nicht weniger als 12.809 Menschen inhaftiert, die Justizvollzugsanstalten des Landes verfügen jedoch über 11.020 Plätze. Der Studie zufolge hat die Überbelegung der Gefängnisse ein „historisch hohes Niveau“ erreicht und sogar 198 Insassen gezwungen, auf dem Boden zu schlafen.
Um der Überbelegung der Gefängnisse entgegenzuwirken, beschloss das Justizministerium Anfang März die Einführung einer neuen Maßnahme: die Verlängerung des Gefängnisurlaubs bzw. die vorzeitige Entlassung von Gefangenen unter bestimmten Voraussetzungen. Diese Maßnahme gilt nicht für Personen, die wegen Terrorismus und Sexualstraftätern verurteilt wurden. Insgesamt haben bereits 696 Gefangene dieses System seit Inkrafttreten im vergangenen März genutzt. Es gibt jedoch große Unterschiede zwischen den Gefängnissen.
In der Region Brüssel wird dieses System am häufigsten genutzt. Tatsächlich handelt es sich um 8,73 % der gesamten effektiven Belegung. Genauer gesagt ist der Anteil im Gefängnis Saint-Gilles mit 15,42 % am höchsten. Wallonien und Flandern liegen mit Anteilen von 4,66 % bzw. 4,50 % an der gesamten effektiven Belegung zurück.
Die Gewerkschaften glauben, dass die vorzeitige Freilassung von Gefangenen keine dauerhafte Lösung darstellt. Diese Gefangenen müssen von psychosozialen Diensten überwacht werden, und die Tatsache, dass einige einer alternierenden Urlaubsmaßnahme unterliegen, würde den Arbeitsaufwand, insbesondere den Verwaltungsaufwand, sogar erhöhen.
Überfüllte Gefängnisse
Belgium
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