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Laut einer Studie von rts.ch ist das Suizidrisiko bei Männern höher

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Männer, die an traditionellen männlichen Stereotypen wie Autonomie und Stärke festhalten, sind laut einer Zürcher Studie besonders anfällig für Suizid. Sie liefert Anregungen, um das Suizidrisiko speziell für Männer besser zu erkennen.

Die Suizidrate ist bei Männern zwei- bis viermal höher als bei Frauen, auch in der Schweiz. Diese Lücke erklärt sich insbesondere dadurch, dass das Suizidrisiko bei Männern oft zu spät erkannt wird, Das teilte der Schweizerische Nationalfonds am Donnerstag mit (FNS).

Doch nicht alle Männer sind diesem Risiko gleichermaßen ausgesetzt. Eine Forschungsgruppe des Instituts für Psychologie der Universität Zürich um Andreas Walther hat spezifische soziokulturelle Faktoren identifiziert.

Mit Flyern und Aufrufen in den sozialen Medien rekrutierte das Team knapp 500 Männer im deutschsprachigen Raum. Die Teilnehmer füllten eine Reihe von Fragebögen aus, die unter anderem Symptome einer Depression, Konformität mit traditionellen Männlichkeitsideologien und suizidales Verhalten identifizierten.

Drei Gruppen von Männern identifiziert

Die Studie ergab, dass 13 % der Teilnehmer bereits einen Suizidversuch unternommen hatten, bei einem Viertel von ihnen eine Depression diagnostiziert worden war und bei einem Fünftel bereits eine Psychotherapie durchgeführt worden war.

„Durch die Auswertung konnten drei Gruppen unterschieden werden“, erklärt Lukas Eggenberger, Erstautor der Studie. Für 60 % der Teilnehmer spielt die Konformität mit traditionellen Männlichkeitsideologien keine wesentliche Rolle. Wissenschaftler bezeichnen diese Gruppe als Egalitaristen.

Rund 15 % der als Spieler bezeichneten Teilnehmer haben ein Männlichkeitsbild, das sich vor allem in einer patriarchalen Haltung äußert. Für diese Männer ist es wichtig, die Zahl der Eroberungen zu steigern und als heterosexuell wahrgenommen zu werden.

Die letzte Gruppe, die Stoiker, stellt etwa ein Viertel der Männer: Sie halten sich weitgehend an traditionelle Normen, insbesondere in Bezug auf emotionale Kontrolle, Autonomie und Risikobereitschaft, wie schnelles Fahren oder die Ausübung von Extremsportarten. Im Gegensatz zur Gaming-Gruppe legen sie keinen allzu großen Wert auf sexuellen Status und Leistung.

„Vision eines Tunnels“

Die Ergebnisse zeigen, dass das Risiko eines Selbstmordversuchs bei der Gruppe der Stoiker mehr als doppelt so hoch ist wie bei den Egalitaristen oder Spielern.

Stoiker, die dazu neigen, ihre Gefühle zu verbergen, streben danach, ihre Probleme selbst zu lösen. Eine solche Einstellung, gepaart mit einer starken Risikobereitschaft, kann zu einer Art Tunnelblick führen, sodass Selbstmord manchmal als einzig mögliche Lösung erscheint.

Basierend auf diesen Ergebnissen empfiehlt das Team die Entwicklung von Interventionen, die auf die stoische Gruppe abzielen. Beispielsweise sollten Gesundheitsfachkräfte stärker auf diese Profile aufmerksam gemacht werden. Auch deutsche und amerikanische Wissenschaftler trugen dazu bei Diese Forschung wurde in der Zeitschrift Heliyon veröffentlicht.

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ats/Übung

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