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Die Diözese Chur wird von einem Jugendrat beraten – rts.ch

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Der Bischof von Chur (GR) Joseph Bonnemain will sich nun über ein neues Beratungsgremium vor Entscheidungen auf die Meinung junger Menschen verlassen.

Dieser in der Schweiz einzigartige Jugendrat wurde am 24. November im Rahmen einer ersten Sitzung im Priesterseminar St-Luzi in Chur gegründet. Es bringt rund fünfzehn junge Katholiken im Alter von 18 bis 35 Jahren zusammen, deren Aufgabe es ist, ihre Anliegen mit dem Bischof zu teilen.

Das Durchschnittsalter im Vorstand beträgt 27 Jahre und er besteht zu einem Drittel aus jungen Männern und zu zwei Dritteln aus Frauen. Die Meinungen seien ebenso wie die theologischen Ausrichtungen vielfältig, präzisiert der Bischof.

Mgr. Joseph Bonnemain versichert ihm: Er werde keine wichtigen Entscheidungen mehr ohne Rücksprache mit ihnen treffen. Und er hofft, dass der Rat sich trauen wird, Kritik zu üben. „Es wird nicht nur ein Recht, sondern eine Verpflichtung sein“, betont er in der Sendung am Freitag um 12:30 Uhr. „Konstruktive Kritik bewegt uns viel mehr als Lob. Wir brauchen diese Auseinandersetzung mit berechtigter Kritik, um dynamisch und kreativ zu bleiben.“

Ein echtes „Bedürfnis“ der Kirche

Die Einrichtung dieses Jugendrats entspricht einem echten Bedürfnis der Kirche, versichert Mgr. Joseph Bonnemain: „Ich habe diesen Jugendrat nicht gegründet, um ihn zu einer Kommunikationsstrategie zu machen, die darauf abzielt, das Image der Kirche zu verbessern, sondern weil er eine echte Kirche ist.“ brauchen, was wir haben.“

David Pollak, ein junger 21-jähriger Seminarist, freut sich über diese neue Gelegenheit, sich zu engagieren. Wird sich der Jugendrat auch mit dem Problem des in den letzten Jahren in der Einrichtung gemeldeten sexuellen Missbrauchs befassen? „Die Kirche macht eine schwierige Zeit durch“, räumt der junge Katholik ein. „Wir jungen Menschen haben nicht all diese negativen Dinge erlebt, mit denen einige Menschen innerhalb der Kirche konfrontiert wurden.“ Bevor er hinzufügt: „Dank dessen können wir vielleicht die Perspektive ein wenig ändern. Und wenn es hilft, die Situation zu ändern, ist das eine gute Sache.“

Der Ratsausschuss kann sich jederzeit an den Bischof wenden, wenn dieser dies wünscht. Derzeit gibt es weder in der Schweiz noch in anderen Diözesen noch auf nationaler Ebene einen anderen Rat dieser Art.

Camille Degott/juma

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