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Die Schweiz will ein Zufluchtsort für die Superreichen bleiben

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Nach Schätzungen des britischen Beratungsunternehmens Henley & Partners, das auf die Umsiedlung vermögender Kunden spezialisiert ist, hat die Schweiz im Jahr 2024 rund 1.500 zusätzliche Millionäre willkommen geheißen und das Land kann sich auf einen neuen Zustrom von Ultrareichen im Jahr 2025 einstellen. „Einige werden ihre Herkunftsregion aufgrund von Konflikten oder Unterdrückungsregimen verlassen, andere werden durch internationale Sanktionen vertrieben [à l’encontre de leur pays] und einige werden einfach versuchen, ihre Steuerlast zu reduzieren.“ Berichte Swissinfo.ch.

Noch nie waren Millionäre so mobil während politische Spannungen „nehmen fast überall zu“, stellt das Magazin fest NZZ am Sonntag. Und die Schweiz erscheint mehr denn je „Eine Oase der Stabilität“, in den Worten des Finanziers Éric Sarasin. Seine Vorzüge: stabile Regierungsführung, eine idyllische Landschaft, die Möglichkeit, inkognito zu leben und großzügige Steuervorteile. „Im Laufe der Jahrzehnte wurden Rockstars, Sportler, erfolgreiche Unternehmer und andere wohlhabende ausländische Persönlichkeiten von mehreren Schweizer Kantonen willkommen geheißen und tun alles, um sie anzuziehen.“

Ein Segen für die lokalen Finanzen

Vor zwei Jahren verzeichnete eine Stadt wie Lugano im Tessin eine Welle neuer Einwohner, die aufgrund der Reform ihres Steuersystems aus Norwegen vertrieben wurden. In diesem Jahr erlebte Lugano einen Zustrom adoptierter Londoner, die durch die Ankündigung der Abschaffung des Status als „Non-Dom“-Einwohner davon überzeugt waren, ihre Heimat zu wechseln. „Wir erhalten jede Woche mehr Anfragen [de résidents en Grande-Bretagne]. Viel mehr als letztes Jahr“, bestätigt Stefan Piller, vom Beratungsunternehmen BDO, bei Financial Times.

Die Neuzugänge sind a “Segen” für die Finanzen der Stadt, erklärt NZZ am Sonntag : Die reichsten Einwohner finanzieren mehr als 30 % der Steuereinnahmen. Mittlerweile werden in Lugano rund 400 zum „Flatrate“ besteuert, der auf der Lebensführung und den Ausgaben des Steuerpflichtigen in der Schweiz basiert und nicht auf seinem realen Einkommen und Vermögen. Ein Satz, der nur für Ausländer gilt, die in der Schweiz keiner Erwerbstätigkeit nachgehen.

Doch die Finanzkrise 2008 veranlasste das Land, die Regeln für pauschale Steuervorteile zu verschärfen. Einige Kantone, insbesondere Zürich, haben sogar für ein Verbot gestimmt. Kurzum: Die Schweiz ist etwas weniger attraktiv als zuvor. Vor allem muss es sich einer harten Konkurrenz aus anderen Ländern stellen: den Emiraten, Singapur, den Vereinigten Staaten, Australien – ganz zu schweigen von Italien oder Portugal.

In diesem Jahr begrüßte Dubai 6.700 Millionäre mehr als im Jahr 2023, die Vereinigten Staaten 3.800 und Singapur 3.500. Schätzungen von Henley & Partners zufolge werden im Jahr 2025 mehr als 120.000 Millionäre ihr Wohnsitzland wechseln. Die Schweiz hat noch Raum für Verbesserungen.

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