Da die Feiertage zum Jahresende näher rücken, vervielfachen sich die Grußkarten, und auch die Schweizer Bundesräte bilden in dieser Tradition keine Ausnahme. Diese Karten, wahre ästhetische und manchmal auch politische Übungen, bieten einen Überblick über die Anliegen und Ambitionen ihrer Autoren. Ein kurzer Überblick über die Wünsche für 2024.
Der Waadtländer Bundesrat Guy Parmelin überreicht eine Grußkarte, in der er seine Sorgen für die Welt zum Ausdruck bringt. Auf dem Cover ein Foto des Genfersees mit den Jura-Gipfeln und dunklen Wolken im Hintergrund. Diese Szene symbolisiere, so der Bundesrat des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung, die aktuellen globalen Spannungen. Aber es ist nicht alles düster: Die Sonnenstrahlen, die den riesigen See erhellen, vermitteln eine Botschaft der Zuversicht und Hoffnung.
Ignazio Cassis und die Pflicht der Menschlichkeit
Auch für Ignazio Cassis ist Ernsthaftigkeit gefragt. Die dreidimensionale Karte zeigt einen Stuhl als Hommage an die Genfer Konventionen, die ihr 75-jähriges Jubiläum feiern. „Krieg hat Grenzen“, erinnert er sich und betont die Bedeutung des Humanismus für die diplomatischen Bemühungen, die das Jahr 2025 leiten werden.
Albert Rösti: Tradition und Innovation durch künstliche Intelligenz
Albert Rösti zeichnet sich durch seinen technologischen Ansatz aus. Die mit künstlicher Intelligenz erstellte Karte präsentiert ein Bild, das an das verschneite Berner Oberland erinnert. Eine Möglichkeit für den UDC-Berater, Tradition und Innovation zu verbinden, ein Anliegen, das seiner Meinung nach auch über die Feiertage hinaus von zentraler Bedeutung ist.
Weitere klassische Karten für andere Minister
Nicht alle Bundesräte vertraten eine offen politische Botschaft. Karin Keller-Sutter zum Beispiel spielt mit der Einfachheit, indem sie eine Karte mit Schlüsselwörtern aus den Themen der Finanzabteilung anbietet. Die Botschaft „Frohe Feiertage“ wird in den vier Landessprachen hervorgehoben.
Viola Amherd wiederum setzt auf Recycling, indem sie die visuelle Identität des offiziellen Bundesratsfotos von 2024 wiederverwendet.
Sozialistische Karten: zwischen Kreativität und Mysterium
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider würdigt die Kunst mit einem Werk des Gewinners des Kunstpreises Schweiz 2024. Eine Wahl, die Dialog und Harmonie symbolisiert, dargestellt durch ein rotes Band auf blauem Hintergrund.
Schließlich zeichnet sich die Speisekarte von Beat Jans durch Originalität und Geheimnis aus. Es zeigt ein Foto von drei Teenagern, die einen Fluss überqueren, begleitet von dem Text: „Gemeinsam ist besser!“. Die Verbindung zwischen diesen jungen Menschen und dem sozialistischen Berater bleibt bewusst vage und verleiht seiner Botschaft eine persönliche und rätselhafte Note.
Radiobericht: Philéas Authier
Adaptionsweb: dort
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