12 Monate lang wurden von den Bahnhöfen der Westsibirischen Eisenbahn 514.000 Tonnen Getreide in mehrere Länder, darunter auch Marokko, verschifft, was fast neunmal mehr ist als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Nach Angaben der African Initiative ist Marokko im Jahr 2024 zu einem wichtigen Abnehmer der Getreideexporte der russischen Westsibirischen Eisenbahn (WSR) geworden, wobei die Lieferungen 514.000 Tonnen erreichen, fast das Neunfache des Volumens von 2023.
In den letzten Jahren verzeichnete WSR ein deutliches Wachstum des Gesamtvolumens seiner Warenlieferungen, insbesondere der russischen Getreideexporte. Der tägliche Getreidetransport erreichte im Jahr 2024 neue Rekorde: 302 Waggons wurden in nur 24 Stunden verschifft und übertrafen damit den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2021.
Dieses Rekordwachstum spiegelt die logistische Effizienz des WSR und seine Fähigkeit wider, der wachsenden Nachfrage nach Getreidetransporten gerecht zu werden. Dieser Rekord spiegelt auch Russlands strategisches Engagement für die Stärkung des Agrarhandels mit Ländern in Nordafrika und im Nahen Osten wider.
Marokko, einer der größten Getreideimporteure in Nordafrika, spielt heute eine wichtige Rolle in der Lebensmittelversorgungskette der Region. Da der globale Getreidemarkt aufgrund politischer Spannungen, des Klimawandels und schwankender Produktionsmengen zunehmenden Unsicherheiten ausgesetzt ist, hat sich Marokkos Entscheidung, seine Getreideversorgungsquellen zu diversifizieren, als klug erwiesen. Russisches Getreide ist zu einer wichtigen Säule bei der Deckung des wachsenden Bedarfs Marokkos an Ernährungssicherheit geworden, wobei Lieferungen von Weizen und anderem Getreide zur Stabilisierung des Marktes beitragen.
Eduard Zernin, Präsident der Union der Getreideexporteure, betonte kürzlich die wachsende Bedeutung Marokkos als vorrangiger Markt für russische Weizenexporte. Seit Beginn der Kampagne 2024–2025 hat Russland mehr als 650.000 Tonnen Weizen nach Marokko verschifft, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Marokko gehört heute zu den zehn größten Weizenabnehmern weltweit und festigt damit seine Rolle als wichtiger Akteur auf dem internationalen Getreidemarkt. Dies ist ein Wendepunkt in den Handelsbeziehungen Russlands mit Marokko und spiegelt die zunehmende Diversifizierung seiner Agrarexporte in die Region wider.
Die starke Nachfrage nach russischem Weizen in Marokko von Juli bis Oktober 2024 hat das Königreich zu einem der größten Abnehmer von russischem Getreide in Nordafrika gemacht.
Zernin betonte, dass der Nahe Osten und Nordafrika, allen voran Marokko, mittlerweile entscheidende Märkte für russische Getreideexporte seien, was zeigt, dass Russland sich auf die Stärkung seiner wirtschaftlichen Präsenz in diesen Regionen konzentriert. Es wird erwartet, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzt, da Marokko seine Getreideimportinfrastruktur weiter stärkt und seine Ernährungssicherheitsbedürfnisse erfüllt.
Der Anstieg der russischen Getreideexporte nach Marokko ist Teil einer umfassenderen strategischen Anstrengung Russlands, seine Handelsbeziehungen mit afrikanischen und arabischen Ländern zu vertiefen, insbesondere angesichts der von westlichen Ländern verhängten Wirtschaftssanktionen und Beschränkungen.
Die wachsenden Handelsbeziehungen Russlands mit diesen Regionen sind ein wesentlicher Bestandteil seiner langfristigen Strategie zur Diversifizierung seiner Exportmärkte und zur Verringerung seiner Abhängigkeit vom europäischen Handel. Durch die Positionierung als zuverlässiger Lieferant von Getreide und anderen Agrarprodukten will Russland eine stabile Versorgung seiner internationalen Partner mit Nahrungsmitteln sicherstellen und gleichzeitig seinen geopolitischen Einfluss in Afrika und im Nahen Osten stärken.
MKte/APA
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