Eine derart hochkarätige – und zerstrittene – Runde politischer Schwergewichte erleben die USA nur selten.
Prinz Edward (l.), Bruder von König Charles, und Kanadas Noch-Premierminister Justin Trudeau beobachten Donald Trump bei seinem Einzug
Foto: MANDEL NGAN/AFP
Obama lacht, Trump verzieht das Gesicht
Gleich der erste Redner sorgte für Auflockerung – und pikante Seitenhiebe. Steven Ford, Sohn von Carters altem Rivalen Gerald Ford, erzählte eine Anekdote, die für Lacher sorgte: Sein Vater habe einmal gesagt: „Two Presidents in a room is one too many“ (z. Dt. Zwei Präsidenten in einem Raum sind einer zu viel).
Der Sarg von Ex-US-Präsident Jimmy Carter – aufgebahrt in der Nationalen Kathedrale in Washington D.C.
Foto: Haiyun Jiang for The New York Ti/via REUTERS
Besonders in der Präsidenten-Ecke brach Gelächter aus. Barack Obama lachte herzhaft, Doug Emhoff, der Mann von Biden-Vize Harris, drehte sich lachend zu ihm um. Und Trump? Der mühte sich ein skeptisches Lächeln ab.
Trump tobte wegen Panama
Trump nahm an der Zeremonie teil, obwohl er zuletzt wenig schmeichelhafte Worte für Carter übrig hatte: dessen Versprechen von 1977, den Panama-Kanal (1999) an Panama zurückzugeben, nannte er „töricht“. Der Republikaner will nun, dass die USA wieder die Kontrolle über die strategisch wichtige Handelsroute übernehmen. Panama lehnt das entschieden ab.
Auf dem Weg vom Rednerpult zu seinem Platz streicht US-Präsident Biden freundschaftlich über Jimmy Carters Sarg
Foto: HAIYUN JIANG/AFP
Trump zeigte sich im Vorfeld auch empört über Bidens Anordnung, für Jimmy Carter die Flaggen 30 Tage auf halbmast wehen zu lassen – also auch noch am Tag seiner Vereidigung. Auf sozialen Medien teilte Trump mit, Demokraten würden sich freuen, dass die Flaggen auf halbmast stünden, wenn er sein Amt antrete. „Mal abwarten, was passiert.“
Die letzte Ruhe findet Carter in seiner Heimat
Jimmy Carter, der von 1977 bis 1981 im Weißen Haus regierte,verstarb am 29. Dezember im Alter von 100 Jahren. Nach der offiziellen Zeremonie in Washington findet der Demokrat nicht dort seine letzte Ruhestätte. Der Ex-Präsident wird im privaten Kreis in seinem Heimatort Plains, Georgia, neben seiner Frau Rosalynn beigesetzt. Bereits in den letzten Tagen fanden dort Trauerfeierlichkeiten statt.