Bandenkrieg vor Berner Reitschule –
«Schnittverletzung» entpuppt sich als abgehackter Finger
Die Polizei berichtete Ende Dezember von einem Streit auf der Schützenmatte, bei dem es zu einer «Schnittverletzung» gekommen sei. Nun ist klar: Einem Mann wurde ein Finger abgetrennt.
Publiziert: 09.01.2025, 18:07
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«Mann nach tätlicher Auseinandersetzung schwer verletzt»: Ende Dezember meldete die Kantonspolizei Bern, dass auf der Schützenmatte in Bern ein Mann mit einer schweren Schnittverletzung an der Hand gefunden worden sei.
Die SRF-Sendung «Schweiz aktuell» berichtet nun, dass bei der Auseinandersetzung zwei rivalisierende Banden aufeinander losgegangen seien und dabei einer Person ein Finger abgehackt worden sei. Gemäss dem SRF-Beitrag wurde die Polizei zudem daran gehindert, dem Schwerverletzten zu helfen.
Beim mutmasslichen Täter, einem 25-jährigen Algerier, hat die Polizei ein Messer und eine Machete sichergestellt.
Unter anderem diese Eskalation der Gewalt führte dazu, dass die Reitschule bis zum 22. Januar ihren Kultur- und Gastrobetrieb komplett einstellt. Die Sicherheit der Gäste könne nicht mehr gewährleistet werden.
Mutmassliche Dealer kontrolliert
SRF zeigt auch Bilder von einer Polizeikontrolle auf der Schützenmatte im Januar, bei der Heroin und ein Messer sichergestellt worden seien. Die Kantonspolizei bestätigt zwar den Einsatz – solche Kontrollen würden routinemässig immer wieder durchgeführt –, was sichergestellt wurde, könne aus Gründen des Personenschutzes aber nicht bestätigt werden. Die Kontrolle habe unabhängig von der Schliessung der Reitschule stattgefunden.
SVP pocht auf Videoüberwachung
Die Stadtberner SVP nutzt die Entwicklung derweil, um zum wiederholten Mal eine Videoüberwachung auf der Schützenmatte zu fordern. Dass die Zustände in und um die Reithalle immer gefährlicher würden, sei «die Folge der permissiven städtischen Politik». Der Gemeinderat habe den «rechtsfreien Raum jahrelang toleriert» und widersetze sich nach wie vor der Videoüberwachung.
mb
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