Fünf Jahre nach dem Verschwinden der Sängerin und Schauspielerin Marie Laforêt taucht ein unveröffentlichtes Album wieder auf, begleitet von einer Geschichte, die direkt aus einem Hollywood-Drehbuch zu stammen scheint. Das 1980 aufgenommene und mehr als 40 Jahre lang unter Verschluss gehaltene Album „Le feu“ enthüllt eine wenig bekannte Seite des Künstlers.
Im Jahr 1980 erlebte Marie Laforêt eine Zeit des persönlichen und beruflichen Umbruchs. Nach den Dreharbeiten zu „Flic ou rogue“ an der Seite von Jean-Paul Belmondo wurde sie in der Schweiz ansässig und strebt nach neuen Horizonten. Der Künstler träumt davon, Auktionator zu werden, schreibt ein Buch und betreibt eine eigene Kunstgalerie. Musikalisch startet sie ein gewagtes Projekt: ein Pop-Album, fernab ihrer Folk-Balladen der 60er und 70er Jahre.
Dieses Album mit dem Titel „Le feu“ stellt einen klaren Bruch mit dem Stil dar, der ihn berühmt gemacht hat. Mit 11 unveröffentlichten Titeln zeugt es von diesem Wunsch nach Erneuerung. Aber damals war die Kühnheit beängstigend. Marie Laforêt, unzufrieden mit dem Ergebnis oder vielleicht erschüttert über diese radikale Veränderung, weigerte sich, es zu veröffentlichen.
Die Geschichte dieses Albums nimmt eine unglaubliche Wendung, als er Opfer eines unerwarteten Diebstahls wird. Der Schweizer Produzent Pierre-Richard Müller, der die Aufnahme finanzierte, bewahrte die Bänder sicher in seinem Büro auf. 1982 stellte ein Einbruch alles auf den Kopf: Alles verschwand, auch das Album von Marie Laforêt.
Ein paar Tage später kam der Zufall oder das Schicksal dazwischen, als ein Polizist diese wertvollen Bänder in einem auf dem Bürgersteig zurückgelassenen Müllsack fand. Das Album, erkennbar an Mullers Namen auf den Kartons, wurde somit geborgen. Es sollte jedoch mehr als vier Jahrzehnte dauern, bis das Album endlich das Licht der Welt erblickte.
Die heutige Veröffentlichung dieses Albums ist dem Einsatz eines leidenschaftlichen Fans zu verdanken, der bereits für das gesamte im Jahr 2020 veröffentlichte Album verantwortlich war. Seine Hartnäckigkeit ermöglichte es, diese fast vergessenen Titel zu finden und sie mit der Welt zu teilen. Zu den bemerkenswerten Titeln gehören „Parlez-moi d’amour“ und „Le canal“, die die kühne musikalische Entwicklung des Künstlers demonstrieren.
Marie Laforêt umgab sich damals mit vielversprechenden jungen Talenten, insbesondere einem gewissen Gilbert Montagné, was diesem Album eine besondere Note verlieh.
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