Die SSR wird ab 2025 auf Ultrakurzwellenfrequenzen (OUC) für ihre Radios verzichten und stattdessen DAB+-Rundfunk bevorzugen. Das Radio Régionales Romandes (RRR), das befürchtet, im Falle einer Schließung einen Weg für französische Konkurrenten zu öffnen, wird bis Ende 2026 warten.
SSR wird seine 850 Ultrakurzwellen-Rundfunkantennen am 31. Dezember 2024 um Mitternacht abschalten. Sie wird ihren Angaben zufolge 15 Millionen Franken pro Jahr einsparen.
Wer Radio über ein UKW-System hört, muss daher auf Adapter zurückgreifen. Der TCS schätzt die Zahl der Autos ohne DAB+-Empfang auf rund 1,8 Millionen oder 38 % der Fahrzeuge auf der Straße.
Private französischsprachige Radiosender halten das Risiko eines Shutdowns noch für zu gross und warten bis Ende 2026. Die zunächst auf Ende 2024 angesetzte Frist wurde vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) um zwei Jahre verlängert.
Französische Konkurrenz am Horizont
„Wir brauchen mehr Zeit zur Vorbereitung“, erklärt Philippe Zahno, Leiter der elf privaten Regionalradios in der Westschweiz. Der Präsident von RRR befürchtet, dass französische Radiosender dies ausnutzen werden, um Hörer für sich zu gewinnen, die nicht auf DAB+ umsteigen wollen. Rund 10 % der französischsprachigen Menschen hören bereits regelmäßig und 40 % gelegentlich französisches Radio.
Es bestehe die Gefahr, dass Hörer sich ausländischen Programmen zuwenden, räumt das BAKOM ein. Die bisherigen Erfahrungen zeigten jedoch, dass die Verbraucher ihrem Lieblingssender grundsätzlich sehr treu seien, gibt das Amt an.
Neben den französischsprachigen Regionalradios werden auch zwölf Sender in der Deutschschweiz und zwei im Tessin bis Ende 2026 warten, bevor sie OUC aufgeben. Laut BAKOM hören immer noch rund 10 % der Schweizer Bevölkerung UKW-Radio.
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