die seltsamen Libertären hinter der Sarco-Kapsel

Boris Busslinger

Korrespondent in der Deutschschweiz

Veröffentlicht am 24. September 2024 um 19:02 Uhr / Geändert am 24. September 2024 um 21:15 Uhr

Es war der 17. Juli in Zürich. Florian Willet und Fiona Stewart nahmen ihre Plätze vor den Medien ein. Beide präsentierten sich als Promoter des Sarco, einer futuristischen Kapsel, die ihre Insassen töten soll, indem sie ihnen nach und nach den Sauerstoff entzieht. „Die schönste Art zu sterben“, schwärmte Florian Willet während seiner mitunter einzigartigen Präsentation. Philip Nitschke, Autor, Arzt, Konstrukteur der Maschine und Euthanasie-Aktivist, gesellte sich wenige Augenblicke später zur Pressekonferenz.

Die beiden Co-Präsidenten des Vereins The Last Resort, der sich der „Diversifizierung und Verbesserung des Verfahrens der Sterbehilfe in der Schweiz“ verschrieben hat, und der Erfinder versicherten daraufhin: Trotz der Kontroverse um ihre Selbstmordkapsel, die gerade im Wallis verboten worden war und deren Betrieb bereits Gegenstand skeptischer Rechtsgutachten war, „ist das Verfahren legal und wird dieses Jahr eingesetzt“. Sie machten ihre Drohungen am Montag wahr, am selben Tag, an dem der Bundesrat bekannt gab, dass die Kapsel nicht mit dem Schweizer Gesetz vereinbar sei. Wer sind diese Ewiggestrigen?