Während der Täter des Massakers auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt inhaftiert ist, muss sich die Bundesregierung an diesem Sonntag, dem 22. Dezember, mit der Frage auseinandersetzen: Hätte es nicht viel früher gestoppt werden können?
Der Täter des Massakers auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg schläft im Gefängnis. Am Samstagabend, dem 21. Dezember, wurde er einem Richter vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen. Vier Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren und ein 9-jähriger Junge wurden getötet und mehr als 200 Menschen verletzt, nachdem Taleb A. ein Auto fast 400 Meter weit in die Menschenmenge geschleudert hatte. Die Zahl der Opfer könnte noch weiter steigen, da rund vierzig Menschen schwer verletzt werden. Das ganze Wochenende über marschierten deutsche Politiker zum Schauplatz der Tragödie in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt.
An diesem Sonntag muss sich die Bundesregierung wegen einer Frage der Kritik stellen: Hätte man den Täter nicht schon viel früher festnehmen müssen? “Wofür ?”fragt in einem Leitartikel der Tageszeitung Bilddas meistgelesene in Deutschland. Warum wurde Taleb A., ein 50-jähriger Arzt saudischer Herkunft, nicht in Sicherheit gebracht, obwohl er in Deutschland seit Jahren besorgniserregende Signale aussendete?
Saudische Geheimdienste hatten ihre deutschen Kollegen gewarnt
Laut der Zeitschrift Der Spiegelhatten die saudischen Geheimdienste vor einem Jahr eine Warnung an ihre deutschen BND-Korrespondenten bezüglich Taleb A. geschickt. In Frage: einer seiner Tweets, in dem er Deutschland mit einem drohte «Preis» um für die Behandlung saudischer Flüchtlinge zu bezahlen. Die Warnung blieb toter Buchstabe, während der Mann sich zunehmend auf verschwörerische und bösartige Reden einließ.
Er warf Deutschland immer wieder vor, dass es einerseits Saudis, die vor einem strengen Islam fliehen, nicht ausreichend schützt und andererseits radikale Muslime aus anderen Ländern mit offenen Armen empfängt. Letzten August schrieb er erneut auf seinem X-Account: „Gibt es einen Weg zur Gerechtigkeit in Deutschland, ohne eine deutsche Botschaft in die Luft zu sprengen oder deutschen Bürgern wahllos die Kehlen durchzuschneiden? Ich suche seit Januar 2019 nach diesem friedlichen Weg und habe ihn nicht gefunden.“.
2013 wurde er in Rostock zu einer Geldstrafe verurteilt „Störung der öffentlichen Ordnung“ et „Drohungen, Straftaten zu begehen“. Der Mann versetzte auch die saudische Gemeinschaft in Deutschland in Angst und Schrecken: Mina Ahadi, Präsidentin des Zentralrats der ehemaligen Muslime, beschreibt ihn als einen „ultrarechter Verschwörungstheoretiker-Psychopath“ er hasst alle, die seinen Hass nicht teilen.
Deutsche Polizei, nach einer Begutachtung „von Risiko“ Letztes Jahr wurde festgestellt, dass er nicht anwesend war „Besondere Gefahr“berichtet Die Welt diesen Sonntag. Am Tag vor dem Angriff ignorierte der saudische Psychiater eine gerichtliche Vorladung nach Berlin, wo er wegen eines Skandals auf einer Polizeistation angeklagt wurde, und weigerte sich, seine Anzeige zu registrieren, berichten deutsche Medien.
Wahlkontext
Bundeskanzler Olaf Scholz ruft die Deutschen dazu auf „Zusammenhalten“Doch der Anschlag in Magdeburg schürt mitten im Wahlkampf und mit Blick auf die nächste Landtagswahl Ende Februar Kritik. Sahra Wagenknecht, Vorsitzende der linksradikalen Partei BSW, fordert nach einer Erklärung Erklärungen „So viele Warnungen wurden ignoriert“.
„Die Inkompetenz der Verwaltung, die den Horror von Magdeburg zugelassen hat, macht uns sprachlos“kritisierte die Vorsitzende der deutschen Rechtsextremen, Alice Weidel. Seine Bewegung, die Alternative für Deutschland (AfD), forderte eine außerordentliche Sitzung der KammerRe Abgeordnete zur Sicherheitslage “katastrophal” des Landes. Vielleicht auch ein Weg, Taleb A.s ideologische Nähe zur Gruppe zu vergessen: Seine Affinität zur AfD war in den sozialen Netzwerken offensichtlich.