Das Grand Palais ist bis zum 26. November Gastgeber der FAB Paris Show. Die 100 teilnehmenden Galerien zeigen eine beeindruckende Vielfalt an Meisterwerken aller Genres und Epochen.
FAB Paris ist aufgrund seiner Geschichte eine interessante Show. Sie entstand aus dem Zusammenschluss zweier Messen, nämlich der Fine Arts Paris (gegründet 2017) und der berühmten Biennale des Antiquaires (gegründet 1962). Ein Besuch dort ist ein bisschen wie ein Museumsbesuch, dessen Sammlungen von Archäologie bis hin zu zeitgenössischer Kunst, einschließlich primitiver Kunst, Designermöbeln, Bibliophilie und Schmuck reichen. Die Ausgabe 2024, die erstmals unter dem Glasdach des Grand Palais in Paris stattfindet (vom 22. bis 27. November), bringt 100 Aussteller aus aller Welt zusammen, von denen 30 % aus dem Ausland sind.
Rothschild-Geschmack
Nach dem Mobilier national im Jahr 2023 im Grand Palais Éphémère ist die Villa Ephrussi de Rothschild in Saint-Jean-Cap-Ferrat dieses Jahr Ehrengast im FAB Paris. Es enthüllt rund fünfzig Möbelstücke und Objekte aus seinen Sammlungen und bietet den Besuchern so einen Einblick in diesen „Rothschild-Meeresgeschmack“ und demonstriert damit diese grundlegende Kontinuität zwischen dem Kunstmarkt und den in Museen aufbewahrten Werken.
Die Sammlungen von Béatrice Ephrussi de Rothschild am Stand von Villa et Jardins Ephrussi de Rothschild – Akademie der Schönen Künste, FAB Paris 2024 © Connaissance des Arts / Anne-Sophie Lesage-Münch
Eine neue Dynamik auf dem Pariser Kunstmarkt
Der Kunstmarkt in Paris ist sehr wichtig geworden: Nach der Art Basel im Oktober für zeitgenössische Kunst und der Paris Photo im November ist hier nun FAB Paris, das antike und zeitgenössische Kunst ausstellt. Dies beweist, dass Paris wieder zu einem Zentrum geworden ist, in dem Kunden und Objekte zusammenkommen. Gleichzeitig ziehen die Galerien in die Avenue Matignon um, alle großen internationalen Marken wie White Cube oder Hauser & Wirth haben nun einen Platz in der Nähe von Sotheby’s und Christie’s. FAB Paris entspricht diesem Trend.
Die Verkündigung, spätes 16.-frühes 17. Jahrhundert, am Stand der Galerie Sismann, FAB Paris 2024 © Connaissance des Arts / Anne-Sophie Lesage-Münch
Was antike Kunst angeht, finden wir in der Galerie Léage einen Lacksekretär aus dem 18. Jahrhundert von Adam Weisweiler (1746-1820), ein Gemälde mit einem Quallenkopf, das im 19. Jahrhundert von dem Deutschen August Rieper bei Ary Jan gemalt wurde, oder ein erhabenes Holzgemälde Verkündigung durch Sismann. Was moderne und zeitgenössische Kunst betrifft, finden Sie beispielsweise bei Almine Rech Gemälde von Serge Poliakoff, diesem russischen Künstler, der in Frankreich lebte.
FAB Paris
Grand Palais, 3, Avenue du Général-Eisenhower, 75008 Paris
vom 22. bis 27. November 2024
FAB Paris 2024: 22. – 27. November im Grand Palais