Neuer irrt durch den Strafraum, Fehler besiegelt die Pleite der Bayern

Neuer irrt durch den Strafraum, Fehler besiegelt die Pleite der Bayern
Neuer irrt durch den Strafraum, Fehler besiegelt die Pleite der Bayern
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Lange Zeit dominierte der FC Bayern die Champions League bei Aston Villa, doch dann unterlief Manuel Neuer ein Fehler, der die erste Niederlage unter Trainer Kompany bedeutete: Der Keeper verschätzte sich völlig bei einem langen Ball und der englische Superjoker schlug zu. In Leipzig entwickelt sich ein wildes Spiel mit tollen Toren.

Aston Villa – FC Bayern Munich 1:0 (0:0)

Durch einen Patzer von Manuel Neuer musste der FC Bayern in der Champions League die erste Niederlage unter Vincent Kompany hinnehmen. Im achten Pflichtspiel mit ihrem neuen und bisher hochgelobten Trainer verloren die Münchner mit 0:1 (0:0) bei Aston Villa. Der Rekordmeister war vor allem in der zweiten Halbzeit dominant, konnte aber spielerisch nicht überzeugen und war vor dem Tor weitgehend ideenlos.

Bei einem Konter der Gastgeber nutzte Jhon Duran (79.) Neuers Stellungsfehler mit einem tollen Abschluss aus. Er stürmte zunächst aus seinem Strafraum, drehte dann um und blieb dann zu weit vor dem Tor stehen. Der zuvor gefoulte und gehumpelte Konrad Laimer konnte den Pass zum Torschützen nicht mehr hinter sich bringen. Erstmals mussten die Münchner ihr riskantes Spiel unter Kompany teuer bezahlen.

In einem intensiven Spiel wurde die beeindruckende Serie des deutschen Rekordmeisters von 41 Vorrundenspielen ohne Niederlage in der Königsklasse gebrochen. So oder so: Beim kommenden Auswärtsduell beim FC Barcelona mit dem ehemaligen Münchner Sextup-Trainer Hansi Flick am 23. Oktober muss es eine Besserung geben – ebenso wie beim nächsten Bundesliga-Gipfel am Sonntag in Frankfurt.

Im stimmungsvollen Villa Park wurden die Bayern schmerzlich mit ihrer ersten großen Finalniederlage konfrontiert: Auf der Tribüne, wo auch die Münchner Fans standen, lief der TV-Kommentar zum Siegtreffer des Vereins aus Birmingham im nationalen Meisterschaftsfinale 1982. Damals waren die Bayern dabei, ihre Chancen zu nutzen, dieses Mal starteten sie zumindest souverän. Kompany wich kein bisschen von seiner dominanten, risikoreichen Spielweise ab. Allerdings verzichtete er zunächst auf Jamal Musiala. Der Zauberfuß, so Kompany, habe sich „nicht gut angefühlt“ und das Ligaduell gegen Leverkusen (1:1) habe „viel Kraft gekostet“. Allerdings war Star-Stürmer Harry Kane nach seiner Knöchelverletzung dabei.

Der Heimkehrer hatte vor Villa-Fan Prinz William die erste Bayern-Chance, doch sein Kopfball stand im Abseits (6.). Es war lange Zeit die einzige Möglichkeit, und im Münchner Spiel schlichen sich Ungenauigkeiten ein. Die Bälle gingen zu schnell verloren und es gab Mängel im Pressing. Und vorne war von der ganzen Herrlichkeit des beglückenden Auftaktsiegs gegen Dinamo Zagreb (9:2) wenig zu sehen. Das wäre beinahe bestraft worden, aber Pau Torres’ Tor (22. Minute) für Villa wurde ebenfalls im Abseits gewertet. Doch die Mannschaft von Trainer Unai Emery, der 2022 die Bayern und Villarreal aus der Königsklasse geworfen hatte, blieb dabei. Die weit nach oben gerückte Bayern-Abwehr geriet immer wieder ins Wanken. Auf der anderen Seite lenkte Weltmeister-Torwart Emiliano Martínez einen Distanzschuss von Michael Olise (39.) über die Latte.

Beim Wiederanpfiff kam Musiala für den schwachen Kingsley Coman. Dadurch verschafften sich die Bayern einen klaren Vorsprung, doch Kane und Co. konnten vor dem Tor kaum überzeugen. Aleksandar Pavlović schoss den Ball auf den Ellenbogen von Ezri Konsa (53. Minute), verfehlte aber den nötigen Handelfmeter. Olise (57.) zielte zu ungenau, Musiala (64.) blieb nach einem schönen Solo hängen. Die Bayern versuchten, die Ordnung aufrechtzuerhalten und das Spiel konstruktiv aufzubauen – vergeblich. Und so kam es, wie es irgendwann passieren musste: ein Konter, ein Fehler von Neuer als letztem Mann. Der Ansturm der ersten Wochen hat inzwischen nachgelassen.

RB Leipzig – Juventus Turin 2:3 (1:0)

Wilde Schlussphase, bittere Niederlage: RB Leipzig kommt in der Champions League immer noch nicht in Schwung. Das Team von Trainer Marco Rose verlor vor heimischem Publikum trotz Führung und Unterzahl mit 2:3 (1:0) gegen den italienischen Rekordmeister Juventus Turin und vergab damit fahrlässig den ersten Saisonsieg in der Königsklasse. Im Rennen um das Achtelfinale steht RB nun unter Druck und hat keine Punkte auf dem Konto.

Nach einer zähen Anfangsphase erlöste Benjamin Sesko (30.) die Leipziger, die bei Atletico Madrid einen 1:2-Fehlstart hingelegt hatten. Dusan Vlahovic glich aus (50.), dann wurde es hektisch: Erst sah Juve-Keeper Michele Di Gregorio nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums die Rote Karte (59.), dann traf der im Vorteil liegende Sesko wenig später per Hand Elfmeter (65.) zur erneuten Führung. Doch Vlahovic (68.) glich erneut aus, bevor Francisco Conceicao (83.) das Spiel drehte. Im kommenden Heimspiel ist RB am 23.10. (23.10.) gegen den FC Liverpool gefordert.

RB hatte zuletzt Selbstvertrauen für das Duell mit Juve in der Bundesliga gesammelt. Nach zwei Nullnummern platzte am vergangenen Wochenende beim 4:0-Sieg gegen den FC Augsburg der Knoten. Rose sah keinen Grund, seine Startelf zu ändern. Für Antonio Nusa rückte lediglich Christoph Baumgartner in die Startelf. In den Anfangsminuten sorgte vor allem Lois Openda für Unruhe in der gegnerischen Hälfte. Juves Verteidiger Bremer fing seine erste Flanke ab, kurz darauf setzte sich Openda im Laufduell robust gegen seinen Gegner durch. Anschließend musste Bremer mit Unterstützung das Feld verlassen (6.).

Unbeeindruckt von Bremers frühem Scheitern suchten die Gäste nach einem Weg nach vorne, sahen sich jedoch nur wenige Minuten später zu einer erneuten Auswechslung gezwungen. Auch für Nicolas Gonzalez ging es nicht weiter (12.). Leipzig fand zunächst keinen Weg durch die kompakte Abwehr der Italiener, diese verteidigten aber auch konsequent, so dass es auf beiden Seiten kaum zu Chancen kam. Teun Koopmeiners versuchte es schließlich aus der Distanz, setzte den Schuss aber deutlich über das Leipziger Tor (28.).

Vlahovics nächster Versuch wurde von Peter Gulacsi stark pariert, und Sesko nutzte den Konter aus, schloss nach einem Chipball von Openda kraftvoll ab und brachte Leipzig in Führung. Doch nach der Pause erhöhte Juve den Druck, Leipzig ließ hinten mehr zu und Vlahovic glich aus. Beide Teams waren nun offensiv deutlich aktiver als in der ersten Halbzeit. Auf der anderen Seite traf Openda den Pfosten (53.), kurz darauf stürmte der Belgier erneut auf Juve-Keeper Michele Di Gregorio zu – und der Torwart sah wegen Handspiel außerhalb des Strafraums die Rote Karte (59.). Douglas Luiz blockte den anschließenden Freistoß mit dem Arm, den Elfmeter verwandelte Sesko souverän. Doch das Spiel endete in einer hektischen Schlussphase.

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