Von Ugandas Slums bis zur Obdachlosen-Weltmeisterschaft – rts.ch

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Uganda nimmt zum ersten Mal an der Obdachlosen-Weltmeisterschaft teil. Das Team besteht aus acht jungen Menschen aus dem Slum Acholi in der Hauptstadt Kampala. Diese jungen Menschen reisten nach Südkorea, um ihr Land bei diesem internationalen Wettbewerb zu vertreten. In Zusammenarbeit mit En Quête d’Ailleurs traf ein RTS-Team sie im August während ihrer letzten Trainingseinheiten in ihrer Nachbarschaft.

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Die Obdachlosen-WM ist viel mehr als nur ein Straßenfußballturnier: Sie ist eine Weltmeisterschaft für Menschen, die in äußerst prekären Verhältnissen leben. Jedes Land ist durch einen Verein vertreten, der diese Menschen unterstützt. Angesichts der unterschiedlichen sozioökonomischen Kontexte unterscheiden sich die Spielerprofile von Land zu Land erheblich.

Die 2003 von Mel Young und Harald Schmied gegründete Obdachlosen-Weltmeisterschaft nutzt Fußball als Hebel für gesellschaftlichen Wandel. Dieses globale Turnier unterstreicht die Vielfalt der Lebenswege und bietet den Teilnehmern eine einzigartige Gelegenheit, ihrem Alltag zu entfliehen und gleichzeitig das öffentliche Bewusstsein für oft übersehene soziale Themen zu schärfen.

Straßenfußball ist eine vereinfachte Version des traditionellen Fußballs, der auf städtischen oder improvisierten Spielfeldern gespielt wird. Die Regeln variieren von Ort zu Ort, aber im Allgemeinen bestehen Teams aus 4 bis 6 Spielern.

Fußballspiel im Acholi-Slum in Kampala [RTS – Camille Lanci]

In diesem Jahr nehmen fast 500 Spieler aus 49 verschiedenen Ländern am Wettbewerb in Seoul teil. Die Kosten vor Ort, einschließlich Unterkunft, Verpflegung und Organisation, werden vom Gastgeberland Südkorea sowie der Organisation der Obdachlosen-Weltmeisterschaft übernommen. Reisekosten und Ausgaben im Zusammenhang mit der Turniervorbereitung liegen jedoch in der Verantwortung des jeweiligen teilnehmenden Landes.

Das von Youth Sport Uganda ausgewählte Team reist nach Südkorea [RTS – Camille Lanci]

Vom Bürgerkrieg gezeichnete Spieler

Uganda, ein Land in der Region der Großen Seen, hat in den letzten Jahrzehnten mehrere Konflikte erlebt. Es grenzt an die Demokratische Republik Kongo (DRK), Ruanda, Südsudan und Kenia und steht vor komplexen geopolitischen Herausforderungen.

Uganda hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Aufnahmeländer für Flüchtlinge in Afrika entwickelt, mit fast 1,7 Millionen Flüchtlingen im Jahr 2023, hauptsächlich aus dem Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo, wie Daten des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen zeigen. Das Land muss außerdem eine große Zahl von Binnenvertriebenen verwalten, darunter die Acholis, eine aus der Region Gulu im Nordwesten des Landes stammende Gemeinschaft. Diese Region war stark von einem mehr als 20 Jahre dauernden Bürgerkrieg betroffen, der viele Familien zur Flucht zwang.

Um vertriebenen jungen Menschen Hoffnung zu geben, nutzt der Verein Youth Sport Uganda Sport als Instrument zur Resilienz. In diesem Jahr stellte sie ein Team aus acht jungen Acholis zusammen, um an der Obdachlosen-Weltmeisterschaft in Südkorea teilzunehmen.

Im Jahr 2023 wird Ugandas Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf rund 46 Milliarden US-Dollar geschätzt, während das der Schweiz rund 900 Milliarden US-Dollar erreicht, was den wirtschaftlichen Kontrast zwischen den beiden Nationen verdeutlicht.

Ein 65-jähriger Schweizer Torwart

In der Schweiz ist die Situation anders. Das Team besteht überwiegend aus Personen, die Invalidenversicherung (IV) beziehen oder von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Die Auswahl und Organisation des Teams obliegt dem Verein Surprise mit Sitz in Zürich. Dieser Verein führt verschiedene Aktivitäten durch, unter anderem die Organisation der Straßenfußball-Weltmeisterschaft.

Unter den Spielern der Schweizer Herrenmannschaft arbeitet der 65-jährige Torwart als Straßenzeitungsverkäufer und pendelt zwischen Zürich und Graubünden. Die Schweiz nimmt auch mit einer Damenmannschaft am Wettbewerb teil.

TV-Beitrag: Camille Lanci, Erwan Jagut

Adaptionswebsite: Marc Gagliardone

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