Von Lugano nach Thun, von Sion nach Genf: Diese Schweizer wurden ins Exil gezwungen

Von Lugano nach Thun, von Sion nach Genf: Diese Schweizer wurden ins Exil gezwungen
Von Lugano nach Thun, von Sion nach Genf: Diese Schweizer wurden ins Exil gezwungen
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Die Stockhorn Arena war am Donnerstagabend zum Einzug Luganos in die Conference League sehr leer. Der Handvoll Tessiner Ultras standen hundert Helsinki-Anhänger gegenüber. Der für die Finnen reservierte Parkplatz schien noch besser gefüllt zu sein als der Parkplatz der örtlichen Fans. Schade für einen FCL, der trotz seiner hervorragenden Leistungen in mehreren Saisons in der Meisterschaft bereits Schwierigkeiten hat, Zuschauer in sein Cornaredo zu locken. Sie leidet vor allem unter der Konkurrenz durch den im Tessin weitaus populäreren Eishockeysport.

Wenn man also einen Großteil der Schweiz durchqueren muss, um am Ende einer 250 Kilometer langen Reise die Stockhorn Arena in Thun zu erreichen, und das noch dazu an einem Donnerstagabend, sind nicht mehr viele Freiwillige übrig. Sogar für ein europäisches Treffen. Den offiziellen Zahlen zufolge waren 932 Zuschauer beim 3:0-Sieg der Tessiner gegen Helsinki dabei. Es genügt zu sagen, dass viele Spiele der Challenge League und sogar bestimmte Spiele der Promotion League mehr Menschen anziehen.

Und solange sich das Cornaredo im Aufbau befindet, also bis 2026, müssen sich die Tessiner im Europapokal ausserhalb ihrer Basis weiterentwickeln. Schon vor den Arbeiten entsprach ihr Stadion nicht den UEFA-Standards. Deshalb mussten sie in den letzten Jahren systematisch ins Exil gehen, um ihre Europaspiele auszutragen. Und da es im Tessin kein Stadion gibt, das diesen Namen verdient, bedeutet dies jedes Mal lange Anfahrtswege.

Im Letzigrund in Zürich spielten die Luganesen im vergangenen Herbst die Gruppenphase der Conference League. Während der Europa League 2019/2020 reiste das Tessiner Team zu seinen drei „Heimspielen“ in der Europa League-Gruppe in die Ostschweiz, in diesem Fall nach St. Gallen.

Ein Kybunpark, in dem der FC Zürich trotz der Einhaltung der UEFA-Standards im Letzigrund auch für bestimmte europäische Partys seinen Sitz hat. Da die Spiele der Europa League und der Conference League in der Regel donnerstags ausgetragen werden, kommt es schon mehrfach vor, dass ein Spiel des FCZ am gleichen Tag wie die Weltklasse angesetzt ist. In diesem Fall Priorität beim Leichtathletiktreffen! Diese Situation trat letztmals am 8. September 2022 mit dem Empfang von Arsenal auf.

Der FC Sion musste am 3. August 2017 im Rahmen eines Qualifikationsspiels für die Europa League für einen Abend ins Genfer Stadion gegen FK Suduva umziehen. Der Grund? Komplette Reparaturarbeiten am Tourbillon-Rasen. Trotz des 1:1-Erfolgs auf dem Gelände ihrer Rivalen an den Ufern der Rhône kamen die Sédunois in dieser Saison in Europa nicht weiter. Tatsächlich hatten sie für ihre 0:3-Hinspielniederlage in Litauen bezahlt.

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