Die frühere Schatzmeisterin geriet schnell in den Verdacht, die Urheberin der Unterschlagung zu sein, da Kiabi ihr diesen Auftrag anvertraut hatte. Laut Presseinformationen soll Aurélie B. die Identität mindestens eines Kollegen an sich gerissen haben, um im Namen des Unternehmens neue Bankkonten eröffnen zu können.
800.000 Euro hier…
Zwischen dem Betrug und seiner Entdeckung ließ Aurélie B. ihr Gepäck in Florida zurück, wo sie jetzt in der Luxusarchitektur arbeitet. Zu seinen Kreationen gehört insbesondere die Entwicklung eines Hangars für den Privatjet eines berühmten amerikanischen DJs. Doch sein teurer Lebensstil, der in den sozialen Netzwerken allen zugänglich gemacht wird, erregt immer wieder die Aufmerksamkeit der französischen Behörden. Bei der Festnahme von Aurélie B. entdeckte die Polizei in ihrem Privatjet Schmuck, Kleidung und Luxusartikel im Wert von 500.000 Euro.
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Seitdem sitzt der ehemalige Schatzmeister, dessen Unschuld zu diesem Zeitpunkt immer noch gilt, in Untersuchungshaft, doch die Skandale tauchen weiterhin in der Presse auf. Aurélie B. soll bereits zwischen 2006 und 2017 ihre früheren Arbeitgeber, insbesondere Inseec, ein privates Bildungsnetzwerk, um rund 800.000 Euro betrogen haben. Die zukünftige Jetsetterin ersetzte grob die IBAN der zu tätigenden Überweisungen durch ihre eigene, bevor sie diese an die Buchhaltung übermittelte. Dank eines Geschwätzes, das alle Zeugen erkannten, stellte niemand jemals eine Frage.
…680.000 da drüben
Aurélie B. wird jedoch nach einer internen Prüfung entlarvt. Sie wird den Ermittlern erklären, dass sie in eine Abwärtsspirale geraten ist und versucht hat, frühere Schulden der Marke Cultura zurückzuzahlen. Damals soll sie die Firmenkarte massiv missbraucht haben. Zuvor soll Aurélie B. ihrem aktuellen Lebensgefährten, einem Profifußballer, fast 680.000 Euro gestohlen haben. Aus dieser Zeit stammte seine übermäßige Vorliebe für Geld, die für die Menschen, die ihm nahe standen, sogar ungesund war.
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Im Zusammenhang mit dem Inseec-Betrug wurde Aurélie B. vom Pariser Gericht zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, kurz nachdem sie eine Stelle bei Kiabi erhalten hatte.
Ein Pariser Ermittlungsrichter stellte gegen sie Haftbefehl wegen organisierten Bandenbetrugs und Geldwäsche, weil sich manche nicht vorstellen können, dass sie allein eine Überweisung von 100 Millionen Euro getätigt haben könnte.