Die Affäre USM Algiers-Renaissance Berkane steht kurz vor ihrem Ausgang. Nach einem langen Rechtsstreit zwischen allen beteiligten Parteien (USMA, FAF, Berkane, FRMF, CAF) lud das Schiedsgericht für Sport mit Sitz in Lausanne, Schweiz, letzten Dienstag alle von diesem Fall betroffenen Parteien zu einer Anhörung per Videokonferenz ein bevor er eine endgültige Entscheidung trifft, mit der er sich seit vielen Monaten beschäftigt. Das mit diesem Fall betraute Schiedsgericht muss nun sein Urteil fällen.
Zur Erinnerung: Ausgangspunkt hierfür ist die Entscheidung des marokkanischen Klubs, das Halbfinale (Hin- und Rückspiel) des Konföderationen-Pokals (letzte Ausgabe) mit einem Trikot zu bestreiten, auf dem eine politische Botschaft steht. Die Statuten von CAF und FIFA sowie die Bestimmungen des jeweiligen Wettbewerbs verbieten dies.
Auf dieser Grundlage kontaktierte die algerische Partei (USMA und FAF) die CAF wegen dieses schwerwiegenden Verstoßes gegen die Gesetze und Vorschriften. Die Heim- und Auswärtsspiele fanden nicht statt und die Konföderation gab dem algerischen Verein verlorene Spiele. Am Dienstag präsentierten die algerische und die marokkanische Partei sowie die CAF im Beisein ihrer Anwälte ihre Argumente.
Der CAF-Anwalt, der auch der der FIFA ist, argumentierte für „die Unzulässigkeit der Beschwerde der beiden algerischen Parteien“. Ihre Anwälte betonten mit rechtlichen und regulatorischen Argumenten, dass die Beschwerde ab dem Zeitpunkt, an dem die Kriterien und Voraussetzungen, die die Unzulässigkeit aufheben, sowohl inhaltlich als auch formal erfüllt seien, vollständig zulässig sei. Der CAF-Verteidiger argumentierte: „Warum haben die USMA und die FAF das Tragen des Trikots durch Berkane angeprangert?“ Es geht sie nichts an.“ Die Anwälte der beiden algerischen Parteien haben die Argumente des CAF-Anwalts dementiert. Er vergaß, dass es in den FIFA-Statuten einen Artikel gibt, der alle Funktionäre, einschließlich der USMA und der FAF, verpflichtet, die FIFA zu warnen, wenn eine Partei die Vorschriften nicht einhält. Tut sie dies nicht, drohen ihr (einer Partei) eine zweijährige Sperre und eine hohe Geldstrafe.
Der marokkanische Klub beging mit Unterstützung seines Verbandes und insbesondere der CAF einen schweren Fehler, als er gegen USMA mit einem Trikot mit einer politischen Botschaft antreten wollte. Der marokkanische Verband und der Berkane-Club konzentrierten ihre Plädoyers auf politische Intervention. Worauf die Anwälte der beiden algerischen Parteien ausführlich antworteten, nämlich dass es Berkane sei, der Politik spiele, indem er sich weigere, ohne das Trikot der Zwietracht zu spielen.
Ein Anwalt der algerischen Mannschaft antwortete: „Ein Spiel kann ohne Trikot ausgetragen werden, auf dem kein politischer Slogan steht.“ Warum weigerte sich Berkane, mit einem neutralen Trikot zu spielen, wie es das Reglement vorschreibt? Im Anschluss an die Klage stellte der Vertreter der FAF klar: „In Absprache mit dem Spielkommissar und mit seiner Zustimmung haben wir gemäß den Vorschriften neutrale Ausrüstung vorbereitet, wie in den Texten empfohlen, und die Ausrüstung gemäß den Vorschriften an Berkane übergeben.“ Anweisungen des Spielkommissars (alle Dokumente wurden im Memorandum an den TAS festgehalten.)
Die Schiedsinstanz des TAS nahm sämtliche Ausführungen aller Parteien zur Kenntnis. Das endgültige und bindende Urteil wird erst in mehreren Tagen, wenn nicht sogar Wochen verkündet.