Hektischer Sommer
Allerdings waren die letzten Monate für die Lütticher nicht einfach zu ertragen. Er hatte offensichtlich eine schlechte Zeit, das wäre eine Untertreibung, der turbulente Sommer, der ihm eigentlich eine Herausforderung im Ausland bieten sollte, sich aber in ein Fiasko verwandelte, weil kein für alle Seiten zufriedenstellendes Angebot vorlag.
Auch Bodart schätzte die Verwaltung seines Falles nicht und bekam die Bestätigung, dass Fußball durchaus ein sehr düsteres Umfeld sein könnte, als andere Agenten versuchten, sich in sein Denken einzumischen, allen voran Mogi Bayat, indem sie einen verrückten Deal mit Union SG vorschlugen.
Lange Zeit kaute Nummer 16 an den Nägeln, stellte sich tausend Fragen und wartete auf einen glaubwürdigen und aufregenden Anruf, der aber nie kam.
Als das Transferfenster am 6. September geschlossen wurde, musste er sein Schicksal akzeptieren und sich mit der Vorstellung abfinden, dass er mehrere Monate ohne Spiel bleiben würde, da Ivan Leko und das Management auf Matthieu Epolo gewettet hatten.
Obwohl er endlich wieder regelmäßig mit dem A-Kern trainieren konnte, musste Bodart am Vorabend der Spiele generell pausieren. Dies war auf D-2 manchmal der Fall, abhängig von den Bedürfnissen und Wünschen von Ivan Leko und seinen Mitarbeitern, mit denen die Beziehungen streng professionell sein sollen.
Zu seinem großen Bedauern musste der Lüttich daher im Training auf 11 gegen 11 Gegner verzichten, ebenso wie auf Freundschaftsspiele in der Vorbereitung, was ihn möglicherweise verärgert hat.
Zusätzliche Sitzungen
Aber Bodart gab nie auf. Er blieb professionell, arbeitete weiter hart und überzeugte sich davon, dass seine Zeit kommen würde. An Spieltagen musste er manchmal eine zusätzliche Einheit absolvieren. Solo oder unterstützt von einem der Torwarttrainer der Akademie.
Während dieser langen, psychisch zwangsläufig anstrengenden Tage konnte der 26-Jährige aus Lüttich glücklicherweise auf die bedingungslose Unterstützung seiner Partnerin Anaïs zählen, die am Samstag in Sclessin anwesend war. An freien Wochenenden gönnten sie sich das eine oder andere Städtereise um dich von anderen Dingen abzulenken. Das schlichte Glück, seinen im April geborenen kleinen Sohn wiederzufinden, ermöglichte es ihm täglich, auch seine sportliche Situation ins rechte Licht zu rücken. Eine Stärke, die er bei jedem Spiel in sich trägt, denn auf seine Handschuhe hat er die drei Buchstaben seines Vornamens gedruckt.
Bodenständig, bescheiden und entschlossen weiß Bodart, dass er von nun an weitermachen muss. Und das sauberes Blatt gegen Cercle, nach 4 Reflexparaden und 6 Interceptions, ist nur der Anfang einer neuen Episode in seiner langen Geschichte bei Standard. Zumindest bis Januar.