Chiara Tamburlini (25 Jahre) gewann dieses Jahr den Order of Merit der Ladies European Tour. Die Saint-Galloise war die erste Schweizerin, der dieses Kunststück gelang.
Seit ihrem Debüt als Profi im August 2023 hat sie mehr als 1.000 Plätze in der Weltrangliste gutgemacht und ist nun unter den Top 70. „Ich hatte eine surreale Saison“, resümiert sie. Neben ihrem letzten Erfolg auf der Ladies European Tour wurde sie von ihren Kollegen auch zum „Rookie des Jahres“ und zur „Spielerin des Jahres“ gewählt. Auch die Mitglieder von Swiss Golf ließen sich nicht entgehen und kürten sie erwartungsgemäß auch zur „Spielerin des Jahres“.
„Meine Erwartungen zu Beginn des Jahres waren nicht besonders hoch. Ich wollte sicherstellen, dass ich die Karte für die Tour bekomme. Vor dem ersten Turnier in Kenia war ich sehr nervös, weil ich nicht wusste, was mich erwarten würde“, erklärt Chiara Tamburlini. „Ich wollte einfach den Durchbruch schaffen und etwas Geld verdienen“, erinnert sie sich. Aber die Schweizer schnitten deutlich besser ab und belegten punktgleich den dritten Platz.
Nachdem sie den Schnitt in Saudi-Arabien und Marokko verpasst hatte, kehrte sie in die Schweiz zurück. Nach zwei sechsten Plätzen in den USA und Australien kehrte schnell das Selbstvertrauen zurück.
Ein erster Sieg
Den ersten Erfolg erzielte die Saint-Galloise bei ihrem achten Turnier, als sie in Johannesburg mit sieben Schlägen Vorsprung gewann. Dies brachte ihm einen Scheck über 45.000 Euro ein und ermöglichte ihm den Aufstieg in die Top 200 der Weltrangliste.
Im Herbst ließ Chiara Tamburlini zwei weitere Siege in Frankreich und Taiwan folgen. Damit sicherte er sich bereits vor Saisonende den ersten Platz in der Rangliste. In 24 Turnieren hat sie Preisgelder von knapp über 440.000 Euro gesammelt. Zusätzlich zu ihren Erfolgen platzierte sie sich sieben Mal in den Top 10.
Unter Druck
Das Ende der Saison war jedoch etwas schwieriger, da drei Cuts in Folge verpasst wurden. „Ich habe mich manchmal unter Druck gesetzt, weil ich zurückkommen wollte, obwohl ich nicht auf meinem besten Niveau gespielt habe. Ich musste lernen, mit einer durchschnittlichen Woche umzugehen“, erklärte sie.
Auch die Teilnahme an der lukrativen American Tour verpasste die Saint-Galloise nach fünf Runden um drei Schläge. „Das war natürlich eine Enttäuschung. Vor allem, weil ich in der letzten Runde zwei Doppelbogeys gemacht habe. Ich weiß nicht, was passiert ist. Dennoch bleibt die Saison sensationell. Jetzt freue ich mich auf die Feiertage und das nächste Jahr auf der Ladies European Tour.“