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Pat Emond fehlt der Grip

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Patrick Emond hat mit Gottéron einen sehr komplizierten Saisonstart. Bild: Schlussstein

Die Dragons, Vorletzte im Ranking, stecken in der Krise. Dies findet seinen Ursprung in der Umkleidekabine.

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Der erste Schritt bei einer Trainerentlassung? Loyalitätsbekundungen und ein Aufruf der Verantwortlichen an die Spieler. Genau das passiert derzeit in Freiburg-Gottéron…

Doch Präsident Hubert Waeber sieht keinen Grund, Patrick Emond (59) von seinen Funktionen zu entlassen. Nein, dieser enttäuschende Saisonstart ist keine Frage des Talents – die Mannschaft ist praktisch dieselbe wie im Vorjahr – und auch nicht der Taktik. Auf den ersten Blick kann der Trainer nichts dagegen tun.

Die Nachfolge von Christian Dubé durch Patrick Emond sei begrüßt worden. Wir können nun auf eine Reaktion der Spieler warten.

Die Ruhe des vorsichtigen Präsidenten ist nicht vorgetäuscht. Seine Gewichtung ermöglichte den Dragons eine wirtschaftliche und sportliche Wiedergeburt. Auch in der Krise verliert er nicht die Kontrolle.

Tabellenstand der Nationalliga

Bild: txt

„Wir stehen am Anfang eines neu Epoche”

Hubert Waeber betont, dass fast alles beim Alten geblieben sei wie in der letzten Saison. Zumindest wie in der regulären Saison, die für Fribourg einen zweiten Platz in der National League einbrachte.

Außer der Ankunft von Yannick Rathgeb kam es zu keinem größeren Transfer und Trainer Patrick Emond war bereits als Assistent dabei. Der zum Cheftrainer beförderte Techniker steht nun in engem Kontakt mit Roger Rönnberg, der die Mannschaft in der kommenden Saison übernehmen wird.

Hubert Waeber, Präsident von Gottéron, bleibt gelassen.Bild: Schlussstein

Hubert Waeber möchte darauf hinweisen, dass sich Gottéron nach dem Ausfall von Christian Dubé und dem Warten auf den neuen schwedischen Trainer nicht in einer Übergangssituation befindet:

„Wir stehen am Anfang einer neuen Ära“

Wir können ihm nicht wirklich die Schuld geben. Denn wäre diese Saison 2024/25 offiziell eine Übergangssaison gewesen, hätten Abonnenten von einem „Übergangsrabatt“ profitieren sollen…

Und gerade bei den Fans: Die Frage wird sein, wie groß die Unzufriedenheit im traditionell emotionalen Umfeld des Vereins sein wird, wenn die sportliche Lage weiterhin düster bleibt. Freiburg-Gottéron ist neben der katholischen Kirche und vor der weltlichen Regierung die wichtigste Institution der Stadt. In der letzten Saison waren alle Spiele ausverkauft. Auch in diesem Jahr ist die BCF-Arena bei jedem Meeting ausverkauft.

Die Begeisterung für Gottéron ist groß. Bild: KEYSTONE

Der Präsident sagt, dass die Anhänger bisher eher ruhig seien.

„Natürlich ist niemand zufrieden. Diejenigen, die die Ablösung von Christian Dubé begrüßten, sagen nichts und Dubés Unterstützer stehen an der Spitze.“

Eine Rückkehr von Dubé?

Was zu der Frage führt: Was macht Christian Dubé? Er ist arbeitslos und sagt, er warte auf einen Anruf, um einen Job zu finden. In Gottéron hat ihn noch niemand angerufen. Aber es könnte kommen. Dubé ist noch bis zum Ende der laufenden Saison Mitarbeiter des Vereins. Erhält er ein Angebot der Dragons, muss er sich an den Verhandlungstisch setzen. Hubert Waeber bestätigt dies halbherzig:

„Wenn es ein Problem gibt, sollte eine Lösung gefunden werden“

In der aktuellen Situation hätte Christian Dubé einiges zu bieten. Aber wie ein großer Herr tut er das nicht und begnügt sich mit der lakonischen Bemerkung:

„Gottéron hat beschlossen, sich etwas anderem zuzuwenden“

Sein Ausschluss überraschte ihn damals völlig. Erst nachdem er zu dem Treffen gerufen wurde, ahnte er, was passieren würde. Und tatsächlich wurde er während dieses Treffens seines Amtes enthoben.

Zur Erinnerung: Es war Gerd Zenhäusern, der von Dubé geförderte, listige Walliser, der diesen feuerte. Eine Geschichte des Verrats, die Shakespeares würdig ist.

Die Zeit, in der sich Gerd Zenhäusern (links) und Christian Dubé gut verstanden. Bild: KEYSTONE

Christian Dubé beteuert, keinen Kontakt mehr zu Gerd Zenhäusern zu haben und fügt diplomatisch hinzu:

„Ich brauche viel Zeit, um etwas zu vergessen“

Mit anderen Worten: An Gerd Zenhäusern wird der Kanadier noch lange denken. Aber nicht aus Freundschaft.

Christian Dubé hatte zwischen 1999 und 2015 eine grandiose Spielerkarriere (Lugano, Bern und Gottéron) mit Schweizer Lizenz. Er ließ sich in der Schweiz nieder, möchte dort mit seiner Familie bleiben und nach Möglichkeit wieder im Eishockey arbeiten. „Das ist das, was ich am besten weiß.“

Christian Dubé, der in diesem Frühjahr von Fribourg-Gottéron pausiert wurde, spricht diplomatisch über seine Situation.Bild: Schlussstein

Er hat also noch keine Angebote erhalten und ist offen für verschiedene Positionen im Eishockey. Würde er beispielsweise ein Angebot von Ajoie oder Genf annehmen? Auch hier ist seine Antwort sehr diplomatisch:

„Es wäre respektlos gegenüber jedem in Ajoie, sich zu diesem Thema zu äußern“

Und Genf-Servette?

„Ich bin sicher, dass dieses Team wieder auf die Erfolgsspur kommt“

Ein fehlgeleiteter Verstand würde Dubés Antworten wie folgt interpretieren: Nein, er würde Ajoie nicht zurücknehmen. Andererseits, Genf, ja.

Ein Mangel an Griff

Bleibt die Frage: Warum geriet Gottéron in die Krise? Die Zahlen sind selbsterklärend:

  • Saison 2023/24 nach 9 Tagen: Freiburg liegt mit 20 Punkten auf dem 2. Platz. Tordurchschnitt: 31-19
  • Saison 2024/25 nach 9 Tagen: Freiburg liegt mit 8 Punkten auf dem 13. Platz. Tordurchschnitt: 19-28.

Die Freiburger kassieren derzeit zu viele Gegentore.Bild: Schlussstein

Wie ist ein solcher Sturz zu erklären? Wie Hubert Waeber sagt, stehen die Taktik und das Talent der Spieler außer Frage.

Was ist es also? Kritiker haben Christian Dubé oft ein zu großes Ego vorgeworfen. Allerdings gibt es in der Freiburger Umkleidekabine eine beträchtliche Anzahl großer Egos. Kann ein Trainer mit einem kleinen Ego wie Patrick Emond eine Gruppe mit großen Egos befehligen? Dieser Art von Spielern ihre ehrliche Wahrheit sagen? Disziplin verhängen?

In Freiburg muss das Ego des Trainers die Umkleidekabine füllen. Patrick Emond ist dazu nicht in der Lage. Zumal jeder weiß, dass der sympathische Kanadier, der Genève-Servette 2021 ins Finale führte, nächste Saison nicht mehr Trainer sein wird und durch Roger Rönnberg ersetzt wird. Dies ist seit langem offiziell bestätigt.

Patrick Emond vertraute ????

Eine unmögliche Situation für den Dragons-Trainer. Noch nie zuvor in unserem Eishockey gesehen. Ja, in Gottéron ist wirklich alles anders.

Übersetzung und Adaption ins Französische: Yoann Graber

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