Jakob Lilja, Neuzugang aus Freiburg, wurde mit Chris DiDomenico (Ambri) ausgetauscht. Bild: KEYSTONE
Freiburg und Ambri wechselten über Nacht Chris DiDomenico und Jakob Lilja. Diese viel zu seltenen Blitztransfers würden die National League dennoch weniger starr machen.
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In der dynamischen Welt des Eishockeys wechselt man schneller den Arbeitgeber als die Arbeitskleidung. Nachweisen? Das Statement von Fribourg-Gottéron-Teammanager Pierre Reynaud vor dem Spiel in Biel am Dienstag:
„Heute Abend spielt Jakob Lilja zum ersten Mal bei uns. Er wird die Trikotnummer 43 tragen, später aber die Nummer 29. Leider konnten wir ihm noch kein Outfit mit der Nummer 29 zur Verfügung stellen.
Am Tag zuvor hatten die Sportdirektoren von Gottéron und Ambri einen Spieleraustausch ausgehandelt: Der Schwede Jakob Lilja verließ Leventine in Richtung Saane-Ufer, der Kanadier Chris DiDomenico ging den umgekehrten Weg.
Nach seiner Ankunft wurde Jakob Lilja (43) von Freiburg am Dienstagabend gegen Biel ausgerichtet. Bild: KEYSTONE
Solche spontanen Transfers sind mit einem Schweizer Führerschein jederzeit bis zum 31. Januar und mit einem ausländischen Führerschein bis zum 15. Februar möglich. Und sie können der Liga viel Gutes tun.
Doch das von Sportdirektoren heutzutage angestrebte Stabilitätsbedürfnis mit sehr langfristigen Verträgen verhindert oft solche Geschäfte.
Und für Vereine ergeben sich durch das Anbieten langer Verträge noch weitere Vorteile: Das Jahresgehalt eines guten – und teuren – Schweizer Eishockeyspielers sinkt bei einem mehrjährigen Vertrag; Die schmerzhaften Verlängerungsverhandlungen bleiben dem Sportdirektor und dem Spielervermittler erspart (letzterer erhält aber trotz allem seine Jahresprovision).
Der drehen Tristan Scherwey
Vorher war das anders. Doch 2019 kam es zu einem Wendepunkt, als der CP Bern den Vertrag von Tristan Scherwey vorzeitig um sieben Jahre bis 2027 verlängerte. Ein Deal, der ligaweit für Aufsehen sorgte. Mittlerweile ist diese Art des Mietvertrags in der National League üblich.
Die Verlängerung von Tristan Scherwey beim CP Bern im Jahr 2019 um sieben Jahre war ein Wendepunkt für den Schweizer Eishockey. Bild: KEYSTONE
Einige Beispiele: Lukas Frick trägt immer noch das Lausanne-Trikot, hat aber bereits bis 2030 in Davos unterschrieben; Dario Simion (Zug) hat bei Lugano einen Vertrag bis 2031; Sven Jung hat kürzlich beim HC Davos bis 2031 verlängert, Damien Riat beim LHC bis 2030 und Sven Andrighetto bei den ZSC Lions bis 2029; Dean Kukan unterzeichnete nach seiner Rückkehr aus Nordamerika im Jahr 2022 einen Fünfjahresvertrag mit denselben ZSC Lions und Grégory Hofmann verlängerte seinen Vertrag bei Zug nach seinem gescheiterten NHL-Abenteuer (2021/22) bis 2028.
Für ZSC Lions-Sportdirektor Sven Leuenberger ist das Fehlen eines echten Marktes der Grund für den Trend zu langen Verträgen. DER Spielwechsler Mit Schweizer Lizenz – also die Spieler, die selbst über ein Spiel oder sogar eine Meisterschaft entscheiden können – sind praktisch nicht mehr verfügbar und die Vereine, die diese Spieler besitzen, tun alles, um sie langfristig zu halten.
„Die Schweizer, die derzeit noch auf dem Markt sind, dienen allenfalls zur Verstärkung des Kaders einer Mannschaft, die den Titel anstrebt.“
Sven Leuenberger, Sportdirektor der ZSC Lions
Eine Rangliste zementiert
Im besten Fall gelingt es den Vereinen, ihre wenigen Schweizer Spitzenspieler zu halten und flexibel auf dem Markt für zweitklassige Eishockeyspieler zu bleiben, die lediglich das Kontingent vervollständigen. Reiche Teams mit guten sportlichen Aussichten haben sich die talentierten Helvetiers gesichert und ihnen längerfristige Verträge angeboten.
Doch diese Praxis blockiert den Markt und zementiert die Hierarchie der Liga.
Der Verlust von DiDomenico ist eine Schande für Gottéron????
Die Teams, deren Budget begrenzt ist und die den Titelanspruch nicht aufrechterhalten können, bilden weiterhin junge Schweizerinnen und Schweizer aus, können diese aber nicht halten und bleiben somit am Ende der Rangliste.
Ein guter Indikator, um das Niveau eines Teams zu kennen, ist die Anzahl der starken Schweizer Spieler ab 25 Jahren, die einen Vertrag über die nächste Saison hinaus haben. Bei GE Servette gibt es davon sieben; sechs in Davos, Lugano und Lausanne; fünf in Gottéron; vier bei den ZSC Lions, Zug und Bern und drei in Biel. Aber es gibt nur zwei in Ambri, Kloten und Rapperswil; eine in Langnau und keine in Ajoie.
Ja, ein häufigerer Spieleraustausch wäre gut für die Eishockeyspieler selbst, die Mannschaften und ganz allgemein für die Meisterschaft.
Chris DiDomenico lieferte in seinem ersten Spiel in Ambri einen Assist (2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen Zug) und Gottéron gewann mit Jakob Lilja in Biel (4:1).
Chris DiDomenico lieferte in seinem ersten Spiel gegen Ambri einen Assist. Bild: KEYSTONE
Und wir haben heute fast vergessen, dass die grandiosen Karrieren von Romain Loeffel und Damien Brunner nur dank Wechseln während der Saison ihren Anfang nahmen: Zug hatte Brunner aus Kloten für Thomas Walser geholt, und Genf hatte es geschafft, durch einen Tausch Romain Loeffel (Gottéron) zu verpflichten mit Jérémie Kamerzin.
Übersetzung und Adaption ins Französische: Yoann Graber
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