Der Schweizer Freestyle-Skifahrer Fabian Bösch führte eine Reihe einzigartiger Figuren auf dem Schilthorn auf. Erfahren Sie hier, wie er auf die Idee kam, wie er mit dem Druck umging, wie die Arena entstand – und sehen Sie sich natürlich das Video zu diesem einzigartigen Projekt an.
Im „Circus Bösch“ bewegt sich Fabian auf verschiedenen Elementen: in Schneevulkanen vergrabene Bälle, eine Schaukel, eine Slackline, ein Uprail mit anschließendem Hüpfer auf einem Bounce-Ball; er hängt an einem Trapez und einer umgekehrten Schiene; oder er lässt mitten im Flug mit den Kanten seiner Skier gasgefüllte Ballons platzen.
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Von der Idee zum Snowpark
Schritt 1: Die Idee
In Fabians Kopf nahm der „Circus Bösch“ Gestalt an: eine Reihe aneinander geketteter kleiner Figuren in einer besonderen Umgebung, einer Arena, die Schneelandschaft und Zirkus vermischt.
Schritt 2: Eine neue Perspektive
Die von Fabian im „Circus Bösch“ gezeigten Tricks wurden noch nie aufgeführt – denn nirgendwo sonst haben Freestyle-Skifahrer die Möglichkeit, sie auszuprobieren. Die Firma Helvepark baute den „Circus Bösch“. Sven Toller, Projektleiter, sagt: „Das haben wir noch nie gemacht, diese Elemente wurden noch nie gebaut.“ Von alleine wären wir nie auf diese Idee gekommen. Was dieses Projekt einzigartig macht, ist auch die Geschichte, die es umgibt: die Kombination der Elemente, das Arena-Feeling, die einzigartigen Merkmale und das Erscheinungsbild. »
Schritt 3: Der Snowpark
Helvepark entwirft, baut und unterhält Snowparks für Skigebiete. Es handelt sich um ein Nischenunternehmen, das einige seiner Werkzeuge selbst herstellt. Für das zentrale Element der Arena, einen Big Air mit schmalem Sprung, musste Helvepark mehrere Berechnungen anstellen: die Flugbahn, die Verweildauer in der Luft oder den Aufprall. Das Team war zuversichtlich. Doch der „Circus Bösch“ war ein Projekt voller Tücken. Wenn es um Sonderposten ging, hatte Helvepark keine Maßstäbe, da es diese nie gab. Basierend auf Fabians Ideen erstellten sie einen 3D-Plan. Dann bauten sie die Schienen, die Trapeze, die Schaukeln – Sonderanfertigungen von Metallbauern oder Tischlern. Sven sagt: „Der Ausgang war völlig ungewiss. Aber meine Intuition und die der Shaper sagten uns: Es könnte funktionieren. » Im Schnee arbeiteten fünf Leute etwa zwei Wochen lang am Bau dieser Zirkusarena. Sven erinnert sich: „Wir haben bei diesem Projekt viel gelernt: wie Sprungbälle auf Schnee reagieren, wie eine umgedrehte Schiene funktioniert, wie weit man ein Trapez vom Sprung entfernt platzieren muss.“ Es war beeindruckend zu sehen, wie Fabian jede Figur mit jedem Versuch präziser hinbekam. »
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Vom Training bis zur Landung
Fabian begann im Fitnessstudio zu trainieren. Er nutzt schon lange Hüpfbälle. Er wusste also, wie sie reagierten und konnte sich vorstellen, wie es mit Skiern sein würde. Jedes Element stellte für ihn ein ewiges Dilemma dar: Wie stehen meine Chancen? Kann das wirklich funktionieren?
Irgendwann probierte er einige Tricks im Schnee aus. Er sagt: „Von diesem Moment an wusste ich, dass es funktionieren könnte. »
Fabian hatte zehn Tage Zeit in den Bergen, um die Figuren im Schnee vorzuführen. Aufgrund des schlechten Wetters hatte er nur drei Tage Zeit. Zwölf Figuren in drei Tagen, zwölf neue Figuren. Es war eng.
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Fabian Bösch rutscht kopfüber auf einer Schiene
Freestyle-Skifahrer Fabian Bösch probiert einen neuen Trick aus, bei dem er kopfüber auf einer Schiene fährt. Nach mehreren gescheiterten Versuchen gelang es ihm, diesen einzigartigen Trick zu meistern.
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Fabian beim Trapezfahren
Freestyle-Skifahrer Fabian Bösch probiert einen neuen Trick aus, indem er einen Frontflip mit dem Trapez ausführt. Nach mehreren gescheiterten Versuchen gelang es ihm, diesen einzigartigen Trick zu meistern.
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Fabian zeigt seine Tricks auf der Slackline
Freestyle-Skifahrer Fabian Bösch probiert einen neuen Trick aus, indem er mit einem Ski auf einer Slackline rutscht. Nach mehreren erfolglosen Versuchen gelang ihm dieser einzigartige Trick.
Die größte Herausforderung für Fabian war die Unsicherheit. Er hatte ein positives Gefühl. Doch ob wirklich alles klappen würde, blieb bis zum letzten Tag ungewiss. Fabian sagt: „Manchmal fragten mich die Shaper: ‚Wie sollen wir dieses Element einbauen?‘ › Und ich als Sportler wusste es genauso wenig wie sie. Wir mussten ständig evaluieren. Außerdem kann eine Fehlentscheidung Stunden oder sogar Tage kosten. Es war intensiv. »
Fabian hatte keine größeren Unfälle. Aber das war vielleicht nicht einmal das größte Problem. Fabian erinnert sich: „Was uns wirklich belastet, sind die kleinen Stürze. Wenn Sie 30 Mal in die Höhe schnellen und 30 Mal scheitern. Das kann stressiger sein als ein schwerer Unfall. »
Geistig waren es genau diese kleinen Stürze, die Fabian auf die Probe stellten. Er sagt, dass der „Circus Bösch“ für ihn genauso anstrengend war wie die Olympischen Spiele: „Aber während eines Wettkampfs ist man allein. Wenn Sie Fehler machen, ist das nur Ihre Sache. Beim „Circus Bösch“ waren 20 Leute auf dem Berg. Und sie alle wollten, dass ich diese Tricks mache. Wir wollen niemanden enttäuschen. »
Auch Sven vom Helvepark spürte diesen Druck: „Ich war fasziniert zu sehen, wie Fabian mit diesem Druck umging und alle seine Tricks auf dem Schnee schaffte.“ »
Fabian Bösch wurde am 6. Juli 1997 in Engelberg geboren. Heute ist er einer der besten Freestyle-Skifahrer der Welt. Er ist Weltmeister im Slopestyle und Big Air und gewann Gold bei den X Games.
In den nächsten zwei Jahren will sich Fabian auf den Wettkampf konzentrieren, mit dem Ziel der Olympischen Spiele 2026 in Italien.
Darüber hinaus möchte er weitere Projekte durchführen, wie er angibt:
Als Sportler bin ich sehr dankbar, solche Projekte durchführen zu dürfen und hoffe, noch mehr zu erreichen. Projekte, bei denen ich neue Bewegungen und Figuren erkunden kann.
In diesem Artikel
Fabian Bösch
Eishockey oder Ski Alpin? Als der 5-jährige Fabian Bösch – ursprünglich aus dem Aargau – mit seinen Eltern nach Engelberg kam, hatte er die Qual der Wahl.
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