YouTube möchte seine Präsenz im Bereich des Connected TV stärken, um noch stärker mit Streaming-Plattformen zu konkurrieren, und hat am Mittwoch neue, auf diesen Übertragungskanal zugeschnittene Funktionen vorgestellt.
Traditionell wird die Plattform auf Computern, Tablets oder Smartphones genutzt, doch hat sie sich auch auf Fernsehbildschirmen einen wichtigen Platz erobert, insbesondere dank der Einführung internetfähiger Fernseher.
„Es ist der am schnellsten wachsende Anzeigemodus“, sagte CEO Neal Mohan am Mittwoch, als er in New York eine Reihe technischer Entwicklungen und neuer Tools für Content-Ersteller vorstellte.
YouTube wird weltweit täglich mehr als eine Milliarde Stunden auf Fernsehern angesehen.
Die Zahl der Kreativen, die ihre Einnahmen hauptsächlich aus dem Fernsehen auf diesen Geräten erzielen, ist innerhalb eines Jahres um 30 % gestiegen.
Im Juli erreichte YouTube rund 10,4 Prozent der gesamten Fernsehzuschauerzahlen in den Vereinigten Staaten und verdrängte damit erstmals den Disney-Konzern von der Spitze der von der Firma Nielsen erstellten Rangliste.
Um die Implementierung auf Fernsehgeräten weiter zu beschleunigen, wird die Google-Tochter eine sogenannte Kinoversion der Creator-Videos anbieten, die die Möglichkeiten eines großen Bildschirms besser ausnutzt.
Über das Fernsehen und seine Rolle bei der YouTube-Nutzung nachzudenken, „ist sehr, sehr wichtig, wenn Sie über Ihre nächsten kreativen Ideen nachdenken“, forderte Mohan die anwesenden Kreativen auf.
YouTube bietet den Erstellern außerdem die Möglichkeit, ihre Inhalte in Episoden und Staffeln zu organisieren, ähnlich dem Format, das auf Streaming-Plattformen zum Standard geworden ist.
Das Fernsehen kann YouTube dabei helfen, die Sehdauer zu erhöhen, indem es das Phänomen des „Binge-Watching“ ausnutzt, bei dem mehrere Folgen der gleichen Serie hintereinander angesehen werden.
Als traditionellerer Kanal als das Smartphone positioniert sich die Plattform vorteilhafter bei einem älteren Publikum, das an altmodisches Fernsehen gewöhnt ist.
„Unsere Präsenz in den Wohnzimmern (der Privathaushalte) nimmt in verschiedenen Bevölkerungs- und Alterskategorien zu“, bemerkte Thomas Kim, Direktor für Produktmanagement, bei einer Gesprächsrunde mit Journalisten. „Dies erleichtert eine bestimmte Art des Konsums“ von Videoinhalten.
Diese neuen Funktionen seien seiner Meinung nach auch eine Reaktion auf die Nachfrage von Entwicklern, „die mehr Inhalte in Episoden erstellen möchten“.
