Einen großen Durchbruch im Quantencomputing hat Google gerade mit seinem neuen „Willow“-Chip angekündigt. Letzterer könnte in nur fünf Minuten ein Problem lösen, für das die leistungsstärksten Supercomputer von heute 10 Billiarden Jahre brauchen würden.
Willow wurde im Quantum AI-Labor von Google entwickelt und stellt einen entscheidenden Schritt auf dem Weg dorthin darein praktischer Großquantencomputer. Hartmut Neven, Leiter des Labors, nennt Willow „ bester bisher gebauter Quantenprozessor “, obwohl er einräumt, dass eine kommerzielle Nutzung nicht vor Ende des Jahrzehnts möglich sein wird.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Computern, die klassische Bits verwenden, nutzt Willow die Prinzipien der Quantenmechanik aus 105 Qubits. Diese Quanteneinheiten können existieren gleichzeitig in mehreren Staaten. Dann bieten sie an exponentiell größere Rechenmöglichkeiten.
Willow ist der bisher fortschrittlichste Quantenchip
Einer der größten Fortschritte von Willow liegt in der Fehlerbehandlung, einer historischen Herausforderung im Quantencomputing. Dem Google-Team gelang es, die Gesamtfehlerrate durch die Erhöhung der Anzahl der Qubits zu senken. eine technische Meisterleistung, die fast 30 Jahre lang verfolgt wurde.
Die Einsatzmöglichkeiten sind zahlreich. Laut Neven könnte diese Technologie das Design von Kernfusionsreaktoren, die Entwicklung von Medikamenten oder sogar die Verbesserung von Batterien für Elektroautos revolutionieren.
Allerdings bleiben die Experten maßvoll. Professor Alan Woodward von der University of Surrey weist darauf hin, dass der Leistungstest speziell zur Demonstration von Quantenfähigkeiten ausgewählt wurde. Michael Cuthbert, Direktor des britischen National Centre for Quantum Computing, spricht lieber von einem „ Bühne » eher als ein „ Durchbruch ».
Der Wettlauf um Quantencomputing verschärft sich weltweit. Microsoft, Amazon und IBM entwickeln ihre eigenen Systeme, während es in Großbritannien bereits 50 Quantenunternehmen gibt, die Investitionen in Höhe von 800 Millionen Pfund angezogen haben.
Für die Zukunft will Google eine erste Berechnung durchführen „ nützlich und über den Klassiker hinaus “, relevant für eine echte Anwendung, die mit herkömmlichen Computern nicht realisierbar ist. Neven sagt voraus, dass die Quantentechnologie zu „ unverzichtbar » für die Sammlung von KI-Trainingsdaten, die den Weg für neue Entdeckungen in verschiedenen technologischen und wissenschaftlichen Bereichen ebnen.