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Der europäische Satellit Hera, ausgestattet mit einem belgischen Bordcomputer, wurde erfolgreich gestartet

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Die europäische Raumsonde Hera wurde am Montag gegen 16:52 Uhr (belgische Zeit) erfolgreich gestartet. Es wird untersuchen, wie wir die Erde vor gefährlichen Weltraumgesteinen schützen können, und zwar mit belgischer Technologie an Bord.

Der europäische Satellit Hera wurde problemlos mit einer Trägerrakete Falcon 9 von SpaceX, dem Unternehmen des Technologie-Milliardärs Elon Musk, gestartet. Der Start erfolgte vom Weltraumstützpunkt Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Eine Zeit lang schien es, dass das Wetter in Florida für den Start nicht günstig sein würde, doch in letzter Minute besserte sich die Situation.

Etwa eine Stunde nach dem Start meldete die europäische Raumfahrtagentur ESA über den Nachrichtendienst X, dass das Kontrollzentrum in Deutschland ein klares Signal des Satelliten erhalte. Die Mission kann nun offiziell beginnen. „Ich freue mich sehr, dass Hera eine führende Rolle bei den europäischen Bemühungen zum Schutz der Erde spielen kann“, sagte ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher in einer Pressemitteilung.

Hera wird den Asteroiden Dimorphos untersuchen, der sich Millionen Kilometer von der Erde entfernt befindet. Dimorphos ist ein Gestein, das wie ein Minimond den größeren Asteroiden Didymos umkreist. Vor zwei Jahren zerschmetterten die Amerikaner dort einen Satelliten mit einer Geschwindigkeit von 22.000 Kilometern pro Stunde.

Sie taten dies, um festzustellen, ob es möglich war, Asteroiden abzuwehren, wenn sie sich auf Kollisionskurs mit der Erde befanden. Mit Erfolg: Nach dem Absturz verkürzte sich die Umlaufbahn des kleinen Asteroiden um eine halbe Stunde – seine Flugbahn hatte sich verändert. Hera wird zwei Jahre brauchen, um Dimorphos zu erreichen.

Das Experiment, eine Zusammenarbeit zwischen der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA und ihrem europäischen Pendant ESA, soll zeigen, ob ein solcher Asteroid aus seiner Umlaufbahn abgelenkt werden kann, falls die Menschheit gerettet werden muss. Es klingt wie Science-Fiction, ist aber nicht unmöglich: Vor 66 Millionen Jahren wurden Dinosaurier durch einen tödlichen Weltraumfelsen ausgelöscht.

Hergestellt in Kruibeke

Ein wichtiges Bordcomputersystem für die Hera-Mission wurde in Belgien von Redwire Space auf der Grundlage eines Vertrags mit OHB Deutschland, dem wichtigsten Industrieauftragnehmer der Mission, hergestellt.

Das Advanced Data and Power Management System (ADPMS-3) soll andere Elemente des Raumfahrzeugs überwachen und steuern. Der Einsatz und die Überwachung der beiden CubeSats sowie der endgültige orbitale Einflug der Raumsonde in Didymos werden ebenfalls vom belgischen Bordcomputer gesteuert.

„Der Bordcomputer der dritten Generation von Redwire, der auf mehr als 25 Jahren Flugerfahrung und Avionik-Expertise basiert, ist unverzichtbar und ideal für die anspruchsvollsten Missionen von heute geeignet“, sagt Erik Masure, Präsident von Redwire Space Europe.

Er fügte hinzu: „Wir sind stolz darauf, mit der ESA bei der bahnbrechenden Hera-Mission zusammenzuarbeiten, um die planetaren Verteidigungsfähigkeiten der Menschheit und das wissenschaftliche Verständnis von Asteroiden voranzutreiben.“

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