DayFR Deutsch

Kaspersky-Apps aus Google Play Store entfernt

-

Kaspersky, ein bekanntes russisches Unternehmen, das sich auf Antivirensoftware spezialisiert hat, hat einen neuen Rückschlag erlitten. Seine Android-Anwendungen wurden aus dem Google Play Store entfernt, wodurch Millionen von Nutzern auf der ganzen Welt der Zugriff auf seine Dienste über diese Plattform verwehrt wird. Diese Entscheidung erfolgt im Rahmen der von der amerikanischen Regierung verhängten Sanktionen und verdeutlicht die Schwierigkeiten des Unternehmens, die bereits durch seine angeblichen Verbindungen zum Kreml in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ende September bemerkten Benutzer, dass Kaspersky-Apps aus dem Play Store verschwanden. Einige Tage später bestätigte Google, dass die Entscheidung aufgrund von Beschränkungen getroffen wurde, die vom Bureau of Industry and Security des US-Handelsministeriums eingeführt wurden. Diese zielen darauf ab, die Verbreitung von Kaspersky-Produkten einzuschränken, die als potenziell gefährlich für die nationale Sicherheit der USA gelten.

Obwohl diese Einschränkungen hauptsächlich das amerikanische Territorium betreffen, hat Google beschlossen, diese Maßnahme weltweit auszuweiten und auch das Kaspersky-Entwicklerkonto auf seiner Plattform zu schließen. Benutzer können daher bereits installierte Anwendungen weiterhin nutzen, diese jedoch nicht mehr über den Play Store aktualisieren oder neu installieren.

Angesichts dieser Entscheidung äußerte Kaspersky sein Unverständnis und bezeichnete Googles Vorgehen als „Überinterpretation“ der amerikanischen Sanktionen. Nach Angaben des Unternehmens betreffen die Beschränkungen nur den Vertrieb seiner Produkte in den Vereinigten Staaten und verbieten nicht deren Verwendung außerhalb dieses Territoriums. Das russische Unternehmen bedauerte die mangelnde Kommunikation im Vorfeld und versicherte, dass es die Auswirkungen dieses globalen Rückzugs prüfe.

Für seine Benutzer bot Kaspersky schnell alternative Lösungen an und förderte den Download seiner Anwendungen auf Plattformen wie dem Galaxy Store, der Huawei AppGallery oder sogar Xiaomi GetApps. Für Benutzer, die die Dienste weiterhin nutzen möchten, sind APK-Dateien auch direkt auf der offiziellen Website des Unternehmens verfügbar.

Dieser Rückzug aus dem Play Store erfolgt vor dem Hintergrund eines wachsenden Misstrauens gegenüber Kaspersky, insbesondere aufgrund der Vorwürfe der Cyberspionage, die das Unternehmen belasten. Seit 2017 haben die Vereinigten Staaten die Verwendung von Kaspersky-Produkten schrittweise verboten, zunächst in Bundesbehörden, dann in jüngster Zeit landesweit. Dieses Misstrauen hat sich auf andere Länder ausgeweitet, beispielsweise auf Deutschland, wo ähnliche Bedenken geäußert wurden.

Das angespannte Klima rund um das Unternehmen veranlasste Kaspersky sogar zu einem Rebranding seiner Produkte in den USA unter dem Namen UltraAV. Allerdings konnte diese Initiative die Befürchtungen nicht zerstreuen und die restriktiven Maßnahmen wurden verschärft.

Mit dem Verlust eines so wichtigen Vertriebskanals wie dem Google Play Store sieht die Zukunft von Kaspersky zunehmend ungewiss aus. Wenn das Unternehmen seine Dienste weiterhin auf anderen Plattformen anbietet, könnte die Entfernung seiner Anwendungen aus einem der größten Online-Shops erhebliche Folgen für seine Position auf dem internationalen Markt haben. Während westliche Regierungen die Sanktionen verschärfen, muss Kaspersky nun davon überzeugen, dass es Cybersicherheitsdienste anbieten kann, ohne die Benutzersicherheit zu gefährden.

Related News :