Unter der Meeresoberfläche leben riesige Lebewesen. Ihre Entdeckung verändert unsere Wahrnehmung des Unterwasserlebens.
In einer Tiefe von mehr als 2.500 Metern haben Wissenschaftler unter der Meereskruste ein Universum voller Tierleben entdeckt. Dabei handelt es sich um mit hydrothermalen Flüssigkeiten gefüllte Hohlräume, die von riesigen Würmern umgeben sind, die eine Länge von bis zu drei Metern erreichen können.
b) Nereis sandersi auf dem Hohlraumdach.
c) Branchinotogluma spp. beim Tauchen beobachtet.
d) Halbsessiler Neomphalus fretterae, beobachtet beim Tauchen.
e) Lepetodrilus spp. auf dem Dach des Hohlraums.
Diese geologischen Strukturen, sogenannte hydrothermale Quellen, schaffen günstige Bedingungen für die Entwicklung dieser Lebewesen. Dieses bereits bei Mikroorganismen beobachtete Phänomen war bei größeren Tieren noch nie zuvor beobachtet worden. Forscher des Schmidt Ocean Institute an Bord des Schiffes Forschung Falkor nutzte Tauchboote, um den Meeresboden im Pazifik zu erkunden. Sie entdeckten eine vielfältige Fauna, bestehend aus Schnecken, Kopffüßern und anderen Weichtieren, die in dieser Tiefe bisher unbekannt waren.
Wissenschaftler beobachteten auch Larven in diesen Hohlräumen, was darauf hindeutet, dass junge Exemplare diese Umgebung durch Flüssigkeiten aus hydrothermalen Quellen besiedeln könnten. Dies deutet darauf hin, dass diese Ökosysteme mit denen auf dem Meeresboden verbunden sind.
Diese Entdeckungen revolutionieren das Verständnis der Unterwasserdynamik und legen nahe, dass große Teile der Ozeankruste die Heimat komplexer Lebensformen sein könnten. Nun stellt sich die Frage, wie man diese einzigartigen Ökosysteme vor den Gefahren des Bergbaus schützen kann.
– An der Decke der Hohlräume können sich Lavatropfen befinden (D).
– An verschiedenen Stellen der Lavaplatten treten Risse auf.
– In der Neubildungszone dringt kaltes Meerwasser durch Risse in die flache Kruste ein und vermischt sich mit dieser Flüssigkeit heißes Hydrothermal, dann durch die Risse der Lavaplatten evakuiert.
– Die Röhrenwürmer Riftia pachyptila (R) und Oasisia alvinae (O) setzen befruchtete Eier frei, die sich in der Wassersäule zu Trochophorlarven entwickeln, bevor sie sich im Hohlraumsystem des Untergrunds niederlassen.
– Bewegliche Tiere wie Paralvinella (P) und Lepetodrilus (L) passieren das Zirkulationssystem als Larven oder wandern durch Spalten in der gelappten Lava.
– Bestimmte Arten wie die Muschel Bathymodiolus thermophilus (B) besiedeln die Schlotmündungen an der Oberfläche, wurden aber im Untergrund nicht beobachtet.
Maßstab: Dicke der Lavaplatten ~10 cm, Hohlräume ~5 bis ~15 cm hoch. Die Hohlräume können sich über mehrere Lavaschichten erstrecken.
Das Ausmaß dieses unterirdischen Lebensraums muss jedoch noch definiert werden. Einige Wissenschaftler vermuten, dass sich das Leben noch viel weiter ausbreiten könnte, aber die Bedingungen werden immer extremer, je tiefer man in die Erdkruste vordringt.
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