ATP Finals: Die verschiedenen Szenarien der Qualifikation von Carlos Alcaraz für das Halbfinale vor dem 3. Tag

Halten Sie Taschenrechner bereit, falls Sie diese benötigen. Wie die Ilie Nastase-Gruppe am Donnerstag hat auch kein Spieler aus dem Pool von John Newcombe vor diesem Freitag seinen Platz in den letzten vier Masters offiziell bestätigt. Selbst Alexander Zverev, der seine ersten beiden Matches gewonnen hat, ist sich nicht sicher, ob er unter die ersten beiden kommt und damit das Halbfinale in Turin erreichen wird. Letzterer trifft auch auf Carlos Alcaraz, der mit einem Sieg und einer Niederlage das Risiko eines vorzeitigen Ausscheidens eingeht. Welche Bedingungen sollte er also erfüllen, um sich zu qualifizieren?

Bevor wir den Fall des derzeit drittplatzierten und vorläufig ausgeschiedenen Spaniers (siehe Tabelle oben) genauer analysieren, erinnern wir uns an einige wichtige Regeln für die Entscheidung zwischen den Mitgliedern einer Gruppe beim Masters. Der erste ist offensichtlich die Anzahl der Siege. Wenn dies nicht ausreicht, was durchaus der Fall sein kann, können zwei Situationen auftreten:

• Zwischen dem 2. und dem 3. Platz besteht ein Unentschieden in der Anzahl der Siege: Das direkte Duell hat Vorrang
• Ein Gleichstand in der Anzahl der Siege bei drei zwischen dem 1., 2. und 3. oder zwischen dem 2., 3. und 4. Platz: Die Hierarchie richtet sich nach dem Prozentsatz der gewonnenen Sätze. Im Falle eines erneuten Dreier-Gleichstands nach diesem Kriterium (wenn es einen Zweier-Gleichstand in der prozentualen Anzahl gewonnener Sätze gibt, ist das Kopf-an-Kopf-Rennen erneut der Friedensrichter), wird die Rangliste auf Grundlage dieser Kriterien erstellt der Prozentsatz der gewonnenen Spiele. Und für den sehr unwahrscheinlichen Fall, dass es dennoch zu einem Dreiergleichstand kommt, würde die ATP-Rangliste herangezogen.

Sobald dieser Rahmen geschaffen ist, kehren wir zur Situation von Carlos Alcaraz zurück. Die Möglichkeiten für ihn, unter die ersten beiden zu kommen, sind vielfältig. Hier sind sie im Detail:

• Sieg gegen Zverev und Niederlage von Ruud (Alcaraz 1., Zverev 2.)
• Sieg gegen Zverev in zwei Sätzen und Sieg für Ruud in drei: Alcaraz, Zverev und Ruud mit jeweils 2 Siegen, aber besserer Prozentsatz gewonnener Sätze von Alcaraz und Zverev (4/6 vs. 4/7) im Vergleich zu Ruud (Alcaraz 1., Zverev 2.)
• Sieg gegen Zverev in geraden Sätzen, Sieg für Ruud in zwei Sätzen und bester Prozentsatz gewonnener Spiele (da Gleichstand bei drei Siegen und Prozentsatz gewonnener Sätze).
• Niederlage gegen Zverev in drei Sätzen und Niederlage von Ruud in zwei: Alcaraz, Ruud und Rublev mit jeweils 1 Sieg, aber besserer Prozentsatz gewonnener Sätze von Alcaraz (3/7) im Vergleich zu Ruud und Rublev (2/6)
• Niederlage gegen Zverev in zwei Sätzen, Niederlage gegen Ruud in zwei und bester Prozentsatz gewonnener Spiele (da Unentschieden bei drei in Bezug auf Anzahl der Siege und Prozentsatz gewonnener Sätze)

Mit anderen Worten: Auch wenn eine Niederlage ihn nicht unbedingt verurteilen würde, hat Carlos Alcaraz offensichtlich großes Interesse daran, gegen Alexander Zverev zu gewinnen, und zwar am besten in geraden Sätzen. In diesem Szenario würde nur ein Sieg von Casper Ruud in zwei Sätzen über Andrey Rublev in Kombination mit einer schlechten Quote gewonnener Spiele im Vergleich zum Deutschen und zum Norweger ihn eliminieren.

Abgesehen von diesem Katastrophenszenario würde ein dürftiger Erfolg über Zverev es dem Wunderkind aus Murcia sogar ermöglichen, den ersten Platz in der John-Newcombe-Gruppe zu belegen. Daher ist es immer noch eine reale Möglichkeit, dass Alcaraz und Sinner (Erster der Nastase-Gruppe) im Finale dieses Turin Masters gegeneinander antreten.