EM 2024: Portugals Penaltyheld Diogo Costa ist aus der Schweiz

EM 2024: Portugals Penaltyheld Diogo Costa ist aus der Schweiz
EM 2024: Portugals Penaltyheld Diogo Costa ist aus der Schweiz
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Der portugiesische Penalty-Held kommt aus Rothrist AG

Der 24-jährige Goalie verbringt die ersten Lebensjahre in der Schweiz. Dann kehrt er mit der Mutter in die Heimat zurück. Dort wird das Talent zum Star – und nun zum Retter von Ronaldo.

Publiziert heute um 10:19 Uhr

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Er fliegt einmal richtig.

Er fliegt zweimal richtig.

Er fliegt dreimal richtig.

Diogo Costa ist der Held der Portugiesen im EM-Achtelfinal gegen Slowenien. Drei Penaltys wehrt der 24-jährige Goalie der Portugiesen im Elfmeterschiessen ab. Danach sagt er: «Das war das beste Spiel meines Lebens.» Allerdings nicht nur wegen dieser drei Paraden. Aber dazu später mehr.

Costa hat eine besondere Geschichte. Sie verbindet ihn mit der Schweiz. Er spielt zwar seit 14 Jahren beim FC Porto, die ersten Lebensjahre allerdings verbringt er im Kanton Aargau. Er wächst in Rothrist auf, bis sich seine Mutter entscheidet, die Schweiz wieder zu verlassen und nach Portugal zurückzukehren. Laut «Watson» ist Costa schweizerisch-portugiesischer Doppelbürger.

Siebenjährig ist Diogo, als er zurück in die Heimat seiner Eltern zieht. In Portugal stellt er sich bald beim kleinen CB Póvoa do Lanhoso ein paar Kilometer nördlich von Porto ins Tor. Und sehr schnell wird klar, was er für ein Talent ist.

Er wechselt zum FC Porto, als er 11-jährig ist, mit 16 ist er im Training bei den Profis dabei und profitiert von der Arbeit mit Iker Casillas. Der langjährige spanische Nationalgoalie, Weltmeister und Europameister verbringt seine letzten Karrierejahre in Porto und ist bald überzeugt, dass hinter ihm ein starker Goalie nachkommt.

Costa ist ab der U-15 portugiesischer Nationalspieler, mit der U-17 und der U-19 wird er Europameister. 2021 debütiert er bei der A-Nationalmannschaft, 2022 an der WM ist er schon Stammspieler. Casillas, sein Mentor und Fürsprecher, sagt schon während des Turniers in Katar: «Er hat alles, um einer der Grössten seiner Generation zu werden.»

Am Montagabend in Deutschland hat Costa nicht nur ganz am Ende grosse Momente. In der Verlängerung rettet er in der 115. Minute gegen den allein auf ihn zustürmenden Benjamin Sesko mit dem Fuss ab.

Danach, beim Penaltyschiessen, verlässt er sich weniger auf die gesammelten Daten über gegnerische Schützen als auf sein Bauchgefühl, wie er später sagt. Und holt sich damit besonderen Dank ab von Superstar Cristiano Ronaldo. Dieser hat den vorgezogenen Matchball in der 105. Minute auf dem Fuss, als er einen Foulpenalty treten darf, scheitert aber und vergiesst danach bittere Tränen.

Die Intuition von Diogo Costa führt Portugal am Ende zum Sieg. Mit drei gehaltenen Penaltys im Elfmeterschiessen stellt er einen EM-Rekord auf. Überhaupt ist es an einer Europameisterschaft noch keinem Goalie gelungen, in einem Penaltyschiessen ohne Gegentor zu bleiben. Sein Auftritt beschert ihm auch ein grosses Lob von Roberto Martínez. Nach dem Match sagt der Nationaltrainer der Portugiesen: «Das Geheimnis Portugals ist Diogo Costa. Er war unglaublich.»

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Ueli Kägi leitet seit 2014 das Sportressort und berichtet daneben hauptsächlich über Fussball. Mehr Infos

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