Schweizer Inflation bis 2025 tiefer als erwartet

Schweizer Inflation bis 2025 tiefer als erwartet
Schweizer Inflation bis 2025 tiefer als erwartet
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Die Expertengruppe für Konjunkturprognosen des Bundes hat ihre Inflationsprognosen bis 2025 reduziert. Für dieses Jahr wird demnach mit einer Inflation von 1,2 Prozent gerechnet, nach 1,4 Prozent bei der letzten Zählung im Juni.

Für 2025 wird in der Schweiz mit einer Inflation von 0,7% gerechnet, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mit, das diese Quartalsprognosen veröffentlichte. Dieser Wert wurde gegenüber der Rate von 1,1% im Juni deutlich nach unten korrigiert.

Für die Schweizer Wirtschaft ist im laufenden Jahr keine Veränderung zu erwarten. Für 2024 wird weiterhin ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 1,2% erwartet. Das Seco weist in seiner Medienmitteilung darauf hin, dass eine solche Entwicklung „deutlich“ unter dem Durchschnitt seit 1980 liegen würde. Fachleute weisen auf eine „unter dem historischen Durchschnitt liegende Expansionsrate der globalen Nachfrage in den kommenden Quartalen“ hin.

Nach einem zweiten Quartal, das vor allem von der Chemie- und Pharmabranche sowie den starken Warenexporten getragen wurde, sei in der nächsten Zeit dennoch mit einem moderaten Wachstum zu rechnen, heisst es in der Mitteilung. Das Seco weist darauf hin, dass die Dynamik der Industrie und der Inlandnachfrage nach wie vor schwach sei. Die Aufwertung des Frankens stelle eine weitere Bremse dar, während die europäischen Exportmärkte Schwierigkeiten hätten.

Für 2025 ist daher eine leichte Verschlechterung zu erwarten. Die Expertengruppe korrigierte ihre BIP-Prognose auf 1,6% nach unten. Das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als die Schätzungen vom Juni. Der langfristige Durchschnitt liegt bei 1,8%.

Internationale Risiken, lokale Auswirkungen

Die Zahl der Arbeitslosen dürfte steigen. In diesem Jahr dürfte die Arbeitslosenquote 2,4 Prozent und im Jahr 2025 2,6 Prozent erreichen. An diesen Prognosen ändert sich nichts.

Die Expertengruppe identifizierte eine Reihe konjunktureller Risiken, darunter bewaffnete Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten. Diese könnten zu einem starken Anstieg der Rohstoffpreise oder der Transportkosten führen und damit inflationäre Auswirkungen haben, heißt es in der Erklärung.

Die geldpolitische Lockerung in den großen Volkswirtschaften schreitet nur langsam voran, was die Risiken im Zusammenhang mit der Verschuldung und den Bilanzen der Finanzinstitute erhöht. Diese Aussicht könnte zu Korrekturen an den Finanzmärkten führen. Eine Schwäche der deutschen oder chinesischen Wirtschaft gehört ebenso zu den Faktoren, die die Maschinerie zum Stillstand bringen könnten, wie ein möglicher Abschwung in den Vereinigten Staaten.

Eine schwächere internationale Nachfrage werde sich auf den Schweizer Aussenhandel und die Binnenwirtschaft auswirken, gibt das Seco zu bedenken. In einem solchen Umfeld werde der Franken weiter aufwerten.

/ATS

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