Russland verlagert Angriffsrichtung nach Süden

Russland verlagert Angriffsrichtung nach Süden
Russland
      verlagert
      Angriffsrichtung
      nach
      Süden
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Pokrowsk war lange Zeit die Hauptangriffsroute russischer Truppen in der Ostukraine. In jüngster Zeit konnten die Russen dort jedoch nur geringe Erfolge erzielen. Stattdessen ist nun die südlich von Pokrowsk gelegene Bergbaustadt Hirnyk im Visier.

Ukrainischen Quellen zufolge verstärken russische Streitkräfte ihre Angriffe in der Ostukraine nahe der Stadt Kurachowe. Die Regierung in Kiew spricht von den schwersten Kämpfen dieses Monats. Gleichzeitig drängen russische Truppen auch in Richtung der Kleinstadt Pokrowsk, einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt etwa 33 Kilometer nördlich von Kurachowe. Russland will neue Frontlinien eröffnen, die ukrainische Logistik stören und die Kontrolle über den Rest der östlichen Region Donezk übernehmen.

Im Osten habe es 115 Gefechte gegeben, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Bei Kurachowe habe das ukrainische Militär eigenen Angaben zufolge in den vergangenen 24 Stunden 64 Angriffe abgewehrt. Bei Pokrowsk seien es in dieser Zeit 36 ​​Angriffe gewesen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte seine Truppen dafür, dass sie ihre Stellungen gehalten hätten. Pokrowsk und Kurachowe sind die beiden schwierigsten Abschnitte an der Ostfront.

Bergbaustadt Hirnyk in Sicht

Kurachowe ist eine kleine Stadt südlich von Pokrowsk. Pokrowsk galt lange Zeit als Hauptangriffsrichtung der russischen Truppen. In letzter Zeit konnten die Russen dort jedoch nur wenige Erfolge erzielen. Stattdessen verbreiterten sie ihre Angriffsachse Richtung Süden.

Sie versuchen nun, die Bergwerksstadt Hirnyk bei Kurachowe einzunehmen. Vermutlich wollen sie dort ukrainische Truppen einkesseln oder zum Verlassen ihrer Stellungen zwingen. Das russische Militärblog Dwa Majora berichtet, dass das Moskauer Militär in der Region große Fortschritte gemacht habe. Weder die ukrainischen noch die russischen Angaben lassen sich unabhängig verifizieren.

Vormarsch auf Kursk erfolgreich?

Zuvor hatte der ukrainische Präsident Selenskyj erklärt, der ukrainische Vormarsch in die russische Region Kursk bringe den gewünschten Erfolg. In der Region Charkiw sei der Feind gestoppt worden, sagte Selenskyj. In Donezk habe sich der russische Vormarsch verlangsamt. Bei seinem Gegenangriff in Kursk habe Russland bislang noch keine ernsthaften Erfolge erzielt.

Anfang August drangen ukrainische Truppen in die russische Grenzregion bei Kursk ein und brachten nach eigenen Angaben rund 1300 Quadratkilometer und etwa 100 Dörfer, darunter die Kleinstadt Sudscha, unter Kontrolle. Beobachter gehen davon aus, dass die Gebietsgewinne geringer ausfielen.

Russland rüstet auf

In dieser Woche hat das russische Militär den ersten ernsthaften Versuch unternommen, die ukrainischen Truppen zu vertreiben. Russland behauptet, zehn der 100 besetzten Dörfer zurückerobert zu haben. Der Kommandeur der tschetschenischen Spezialeinheit Achmat, Generalmajor Apti Alaudinow, berichtete auf seinem Telegram-Kanal von noch größeren Erfolgen, eine Bestätigung dafür gibt es bislang allerdings nicht.

Moskau wolle in dem Sektor 60.000 bis 70.000 Soldaten stationieren, kommentierte Selenskyj den russischen Schritt. Derzeit seien dort rund 40.000 Soldaten konzentriert. Experten bezweifeln, dass größere russische Truppenteile aus Donezk und anderen Regionen nach Kursk verlegt werden.

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