Ausstellung in Mailand: Palazzo Reale zeigt Brassaïs Foto

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Der Palazzo Reale zeigt das Foto von Brassaï

Heute um 21:36 Uhr veröffentlicht.

Er ist einer der Meister der französischen Fotografie. Der Maler und Bildhauer ist nach wie vor weniger bekannt, was Brassaï zweifellos traurig gemacht hätte. Der Mann befindet sich heute im Palazzo Reale in Mailand oder zumindest in einem seiner Nebengebäude. Die aktuelle Retrospektive befindet sich tatsächlich auf der Piazza Duomo im Erdgeschoss unter dem Museo del Novecento. Ein oft als zweitrangig angesehener Ort, an dem ich dennoch hervorragende Dinge sah, auch wenn sie nicht sichtbar waren. Wir sollten uns daher nicht wundern, wenn auch die Brassaï-Retrospektive nahezu menschenleer bleibt.

Ein Ungar aus Paris

Gyula Malász wurde 1899 in Brasov geboren, von dem er 1923 sein Pseudonym Brassaï annahm. Die Stadt war damals ungarisch und als solche Mitglied des Reiches. Sie ist jetzt in Rumänien. Länder reisen wie Menschen. Dennoch verbrachte der Künstler seine gesamte Karriere in Frankreich. Sein Vater kam 1904 dorthin, um an der Sorbonne Literatur zu unterrichten. In den 1920er Jahren gab es nur eine Reise nach Berlin. Städte, die den Eindruck von Bewegung erweckten, gab es immer anderswo. Von Paris zeigte der Fotograf vor allem die Schattenseiten, die 1933 zur Veröffentlichung des legendären Werks „Paris bei Nacht“ führten, mit seinen Kleinkriminellen, seinen Prostituierten, seinen Bars und seinen Außenseitern. Dieser Realismus gefiel paradoxerweise den Surrealisten. Zweifellos die Anziehungskraft der Gegensätze. Aber es sollte beachtet werden, dass Brassaï auch der Fotograf von Graffiti sein wird, also populären Ausdrücken, die dann in Stein gemeißelt und nicht auf Wände gemalt werden. Ihre rohe Poesie hatte ihren perfekten Platz in einer Zeitschrift wie „Minotaure“.

In „La Bastoche“, rue de Lappe, im Jahr 1932.

Diese Epoche findet der Besucher vor allem an den Wänden des Palazzo Reale wieder, auch wenn der Künstler später auch viele der verschiedenen Werkstätten von Pablo Picasso zeigte. Das Publikum wird dies fast ausschließlich mit „Vintage“-Drucken tun, was heutzutage in einer historischen Ausstellung, die der 8. Kunst gewidmet ist, immer seltener wird. Nur die Ikonen von Brassaï stellen hier moderne Nachdrucke dar. Es sei darauf hingewiesen, dass der Kurator der Ausstellung Philippe Ribeyrolle heißt und Brassaïs Neffe ist. Letztere mussten keine externen Kredite aufnehmen. Dabei handelt es sich um einen Familienfonds, der als Stiftung gegründet wurde. Eine juristische Person, die auch Zeichnungen und Kleinskulpturen des Mannes besitzt, von denen einige auch Teil der aktuellen Retrospektive sind.

Brassaï gesehen von Emiel van Moerkerken im Jahr 1936.

Ich erinnere Sie daran, dass dies mehr oder weniger mit der Kriegserklärung endet. Nachfolgende Beiträge bleiben unbedeutend. Sie werden häufig in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen. Der Zuschauer findet so ein verlorenes Paris vor, auch das der 1946 geschlossenen Bordelle. Es gibt auch Künstler, von Samuel Beckett bis Leonor Fini über Joan Miró und den damals berühmten Damenfriseur Antoine. Dazu das berühmte Graffiti. Sie reichen von den alten aus Pompeji bis zu den Schreien der modernen Straße. Das Ganze bildet ohne Inkohärenz eine Art intimes Universum, in dem das Ungewöhnliche seinen Platz hat wie das Kriminelle. Ein Ein-Personen-Universum. Das Treffen mit Gilberte, der späteren Madame Brassaï, geht erst auf das Jahr 1945 zurück.

Praktisch

„Brassaï, L’occhio di Parigi“, Piazza Duomo, Mailand, bis 2. Juni. Solch. 0039 02 8846 5230, Website https://palazzorealemilano.it Geöffnet Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 19:30 Uhr, Donnerstag bis 22:30 Uhr.

Das Foto, das das Plakat für die Mailänder Ausstellung macht.

Geboren 1948, Etienne Dumont in Genf studierte, die ihm wenig nützten. Latein, Griechisch, Jura. Als gescheiterter Anwalt wandte er sich dem Journalismus zu. Am häufigsten in den Kulturabteilungen arbeitete er von März 1974 bis Mai 2013 bei der „Tribune de Genève“ und sprach zunächst über das Kino. Dann kamen bildende Kunst und Bücher. Ansonsten gibt es, wie Sie sehen, nichts zu berichten.Mehr Informationen

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