Ex-Stasi-Agent wegen Mordes an Pole während des Kalten Krieges zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt

Ex-Stasi-Agent wegen Mordes an Pole während des Kalten Krieges zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt
Ex-Stasi-Agent wegen Mordes an Pole während des Kalten Krieges zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt
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Das Berliner Gericht hat einen ehemaligen Agenten der Stasi, der politischen Polizei der ehemaligen kommunistischen DDR, wegen Mordes an einem Polen, der vor 50 Jahren in den Westen fliehen wollte, zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

Ein historischer Prozess. Das Berliner Gericht erklärte am Montag, den 14. Oktober, den heute 80-jährigen Martin Naumann für schuldig, weil er den Polen Czeslaw Kukuczka bei seinem Fluchtversuch über den Grenzübergang Friedrichstraße in den Rücken geschossen hatte 1974.

Das Gericht sei „unzweifelhaft davon überzeugt“, dass Martin Naumann der Urheber der Schüsse sei, die dem 38-jährigen Flüchtigen das Leben kosteten, erklärte Gerichtspräsident Bernd Miczajka.

Auch wenn er nicht „aus persönlichen Gründen“ gehandelt habe, habe er eine „von der Stasi geplante“ Tat „gnadenlos ausgeführt“, führte der Richter aus.

Die deutsche Staatsanwaltschaft hatte für den inzwischen pensionierten ehemaligen Oberleutnant eine Gefängnisstrafe von zwölf Jahren beantragt. Der Betroffene wies die Anschuldigung über seine Anwälte zurück, die seinen Freispruch forderten. Aber er sprach nie vor den Richtern.

Eine 50 Jahre alte Untersuchung

Dieser wegen seines historischen Wertes aufgezeichnete Prozess ist der Höhepunkt einer langen Untersuchung, die auch auf polnischer Seite durchgeführt wurde.

Möglich wurde dies erst durch das Auftauchen neuer Informationen, die 2016 von zwei deutschen und polnischen Historikern in den Stasi-Archiven gefunden wurden und die Martin Naumann mit dem Tod des Flüchtigen in Verbindung bringen, sowie durch die Entdeckung neuer potenzieller Zeugen.

Seit seinem Start im März hat der Prozess das Land in die Zeit des Kalten Krieges zurückversetzt, einer Zeit, in der Deutschland durch den Eisernen Vorhang in die BRD im Westen und die DDR im Osten geteilt war.

Nach Angaben der Leiterin des Geheimpolizeiarchivs in Berlin, Daniela Münkel, ist Martin Naumann mit dem Urteil vom Montag der erste ehemalige Geheimpolizeiagent der ehemaligen kommunistischen DDR, der wegen Mordes verurteilt wurde.

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