Die 90. Ausgabe des Mondial de l’Auto war viel mehr als eine Automobilveranstaltung: Sie verkörperte den wesentlichen Dialog zwischen Innovation, Leidenschaft und den tatsächlichen Bedürfnissen der Kunden. Innerhalb von sechs Tagen strömten 508.000 Besucher durch die Pforten der Messe und bestätigten damit die nach wie vor große Begeisterung der Franzosen für das Automobil.
Diese Begeisterung zeigt nicht nur die Bedeutung des Sektors für die Wirtschaft, sondern auch seine zentrale Rolle im täglichen Leben der Bürger. Die Herausforderung geht jedoch weit über das Feiern von Vergangenheit und Gegenwart hinaus: Es geht darum, die Zukunft der Mobilität zu gestalten, eine Zukunft, die Innovation, Dekarbonisierung und Zugänglichkeit in Einklang bringen muss.
Paradox
Stellen wir uns also eine wesentliche Frage: Was ist der wahre Treibstoff dieser Branche?
Dabei geht es nicht nur um Technik oder Innovationen, sondern um den Autofahrer selbst. Letzterer steht täglich vor einem Paradoxon. Einerseits möchte sie sich zu einer verantwortungsvolleren und ökologisch bewussteren Mobilität weiterentwickeln. Andererseits zwingt ihn seine Kaufkraft dazu, manchmal unzugängliche Entscheidungen zu treffen. Wenn sie könnten, würden Autofahrer sicherlich ein ökologischeres Verhalten an den Tag legen. Die Realität ist, dass sie nicht immer mit dem durch den Übergang vorgegebenen Tempo Schritt halten können.
Die für die Mondial de l’Auto durchgeführte IPSOS-Studie bestätigt dies: 80 % der Franzosen geben an, dass sie im Alltag nicht auf ihr Auto verzichten können, und 64 % betrachten es als eine Quelle der Freude. Diese Leidenschaft wurzelt im Bedürfnis nach Autonomie, Freiheit und den Emotionen, die das Fahren mit sich bringt. Für viele ist Autofahren ein Moment der Entspannung, ein Vergnügen, das sie im Namen technologischer Entwicklungen wie autonomer Fahrzeuge nicht immer opfern möchten und das manchmal als Kontrollverlust empfunden wird.
Dieses Dilemma betrifft nicht nur die Verbraucher, es wird auch der Industrie aufgezwungen. Die Hersteller beschleunigen den Übergang zu saubereren Motoren. Auf dem Pariser Autosalon erzielten sie gute kommerzielle Ergebnisse, aber es bestehen weiterhin Hindernisse. Vor allem der Endkunde ist trotz des deutlichen Preisverfalls bei Elektroautos noch nicht bereit oder verfügt nicht immer über die Mittel dazu. Auch hier sind Kompromisse notwendig. Die Branche muss ebenso wie die Verbraucher ein realistisches Tempo einhalten.
Alternativen pflegen
Das Mondial de l’Auto, organisiert von der PFA (Automobilplattform, die die Automobil- und Mobilitätsindustrie in Frankreich zusammenbringt) und Hopscotch (Gruppe für internationale Kommunikations- und Eventorganisationen), ist eine Plattform, die diese Welten zusammenbringen kann: die der Innovation und die der Kundenerwartungen. Die Herausforderung ist klar: Innovativ sein, ja, ökologische Herausforderungen berücksichtigen, ja, aber immer den Verbraucher im Mittelpunkt der Überlegungen halten. Der ökologische Wandel ist eine Notwendigkeit, aber er kann nur gelingen, wenn die wirtschaftlichen Zwänge und die spezifischen Bedürfnisse der französischen Autofahrer, insbesondere bei langen und/oder häufigen Fahrten, berücksichtigt werden.
Eine Diversifizierung der Angebote ist unerlässlich. Es ist von entscheidender Bedeutung, zugängliche Alternativen wie Hybrid-, Plug-in-Hybrid-, Gebraucht-, Plug-in-Hybrid-Nachrüst-, Shared-Mobility-Lösungen, Miete, insbesondere im Abonnement, aufrechtzuerhalten und andere Lösungen zu erfinden. Der Pariser Autosalon 2024 ermöglichte es uns, diese Überlegungen zu teilen, und zukünftige Ausgaben werden diese Möglichkeiten weiterhin erkunden.
Im Jahr 2026 wird die Mondial de l’Auto ihre Rolle als Austauschplattform bekräftigen, auf der Hersteller, Behörden und Verbraucher gemeinsam die Zukunft der Automobilität gestalten können. Diese 90. Ausgabe erinnert uns daran, dass hinter jedem Fahrzeug ein Kunde steht. Wenn wir seine Zwänge, seine Erwartungen, aber auch seine Leidenschaften verstehen, können wir eine Zukunft aufbauen, in der Innovation und Verantwortung Hand in Hand gehen, um gemeinsam die Mobilität von morgen zu gestalten.
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