Das Urteil steht fest: Es geht an Kamel Daoud, einen sehr talentierten Schriftsteller und auch regelmäßigen Mitarbeiter von „Marianne“, der gerade für seinen Roman „Houris“ (erschienen Ende des Sommers bei) mit dem Goncourt-Preis 2024 ausgezeichnet wurde Gallimard).
Dieses Mal ist es da. Nach dem Gewinn des Goncourt du Premier Novel vor zehn Jahren für Meursault-Gegenermittlung (Actes Sud), Kamel Daoud, Kolumnist für Marianne, gewinnt den prestigeträchtigen Goncourt-Preis für Houris (Gallimard), ungeschminkte Beschwörung des „schwarzen Jahrzehnts“ in Algerien, jener Jahre von 1992 bis 2002, in denen das Land unter der Last des islamistischen Terrorismus litt.
Die Spannung war immens und die Wahl der Juroren symbolisch. Auf der letzten Geraden der Rennfahrer fanden wir Gaël Faye Palisander (Grasset), der als Favorit startete und den Renaudot-Preis erhielt. Ebenfalls anwesend waren Sandrine Collette für Madelaine vor Tagesanbruch (JC Lattès) sowie Hélène Gaudy für Archipele (Der Olivier).
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Symbolique war die Wahl der Jury unter dem neuen Vorsitz des Schriftstellers Philippe Claudel (und außerdem bestehend aus Paule Constant, Tahar Ben Jelloun, Pierre Assouline, Françoise Chandernagor, Didier Decoin, Eric-Emmanuel Schmitt, Camille Laurens, Pascal Bruckner und Christine Angot).
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Denn darin liegt die Stärke von Kamel Daouds Roman, aber auch seine politische Tragweite, seine Ablehnung einer hölzernen Sprache in Bezug auf das historische Erbe Algeriens und das Verhältnis zur Gewalt in der algerischen Gesellschaft, durch die befreiten, mutigen Worte des Autors. Durch den Monolog des 26-jährigen Aube, der an den Schauplatz der Massaker zurückkehrt, ist es die erstickte Stimme eines ganzen Landes, das in Vergessenheit geraten und verleugnen muss, die wieder zum Vorschein kommt.
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Daouds Mut bleibt nicht ohne Folgen. Es brachte seinem Verleger Gallimard den Ausschluss von der Algier-Buchmesse mit der Begründung ein, dass Houris reißt Wunden wieder auf, denen sich die Behörden nicht stellen wollen. Und seit Jahren großer Druck auf den Autor. Im vergangenen September erinnerte Kamel Daoud auf unseren Seiten an das Misstrauen, dem er in Algerien ausgesetzt ist, und an den besonderen Status, den ihm seine regelmäßigen Reden in der französischen Presse verleihen.
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