Für die Bedürfnisse ihres neuen Films als Regisseurin hat Mélanie Laurent natürlich einige Szenen fiktionalisiert und eine der Festnahmen des Gentleman-Räubers von der spanischen Grenze an die italienische Grenze verlegt. Aber größtenteils handelt es sich bei der Geschichte, die sie uns erzählt, tatsächlich um dieses Gesicht eines Engels, um diesen König der Fluchten, dessen letzte Flucht für ihn tödlich war.
Es muss glänzen
Mit großer Eleganz (wie die ihres Helden) stellt die Regisseurin den Beginn der verrückten 80er Jahre nach, in denen der Räuber seine Stunts vervielfacht. Über seine Vergangenheit als Legionär wird kaum gesprochen: Es ist die Zeit der Einbrüche, die Mélanie Laurent interessiert. Hier brennt es, hier strahlt es, hier flirtet es mit der Gefahr. Zu einem tadellosen Soundtrack streichelt seine Kamera die Schauspieler und fängt einen vom Zigarettenrauch verschwommenen Blick und einen Schauer im Nacken ein. In einer langen, sehr ausgefeilten Sequenz weiter Die Mühlen meines Herzens In der englischen Fassung windet sich das Bild immer wieder, während Sulaks Hände die Cartier-Uhren ergreifen.
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Diese Inszenierungseffekte sind zwar oft sehr erfolgreich, verursachen aber manchmal auch Schwindelgefühle. Oder wenn zu viele Effekte den Effekt zerstören.
Neben Lucas Bravo hat die Schauspielerin/Regisseurin eine beeindruckende Besetzung zusammengestellt, angefangen bei Yvan Attal, der mit großer Menschlichkeit Kommissar Georges Moréas spielt, der ganz besondere Bindungen zu Sulak knüpfen wird. Der Gauner ruft ihn oft an und spielt Katz und Maus mit ihm. 1985, wenige Monate nach Sulaks Tod, trat Moréas von seiner Position zurück, um Schriftsteller und Drehbuchautor zu werden.
Und dann ist da noch Anne, Sulaks große Liebe, die die Gestalt der sehr schönen Léa Luce Busato annimmt, Patrick, der wackelige Komplize, der Zwietracht sät (David Murgia) oder sogar Steve (Rasha Bukvic), der ihm sein Leben schenken wird Loyalität gegenüber seinem Freund Bruno.
Allerdings werden wir ein etwas verpatztes Ende bereuen: Als die Maschine in wenigen Minuten auf Hochtouren läuft, ist das Schicksal des Helden besiegelt und auch wenn die Szene des tödlichen Sturzes schön poetisch ist, hätten wir uns gewünscht, dass es weniger gewesen wäre brutal.
- Freivon Mélanie Laurent Szenario von Mélanie Laurent und Christophe Deslandes. Mit Lucas Bravo, Léa Luce Busato, Yvan Attal, David Murgia… Prime Video 1 Std. 49.