Namibia ist ein bedeutender Produzent von Uran und Diamanten in Afrika und verfügt auch über ein großes Gaspotenzial. Mit diesen Ressourcen hat das Land das Potenzial, eine große Supermacht zu werden.
Seit seiner Unabhängigkeit bezieht Namibia einen Großteil seiner Einnahmen aus dem Diamantenabbau. Das Produktionsvolumen ist bescheiden (2 Millionen Karat pro Jahr), aber fast alle in Namibia geförderten Diamanten sind von Edelsteinqualität, was sie auf dem Weltmarkt besonders beliebt macht.
In den letzten Jahren hat sich die namibische Wirtschaft zunehmend diversifiziert. Diese Diversifizierung erklärt sich durch einen Rückgang der weltweiten Nachfrage und der Diamantenreserven.
Daher wandte sich Namibia dem Uran zu, um seine Wirtschaft zu konsolidieren. Im Jahr 2022 war es mit einer Produktion von 5.613 Tonnen der drittgrößte Uranproduzent der Welt, was 11 % des weltweiten Angebots entspricht. Auf afrikanischer Ebene hat Namibia Niger abgelöst und ist zum führenden Produzenten des Kontinents geworden.
Uran und Diamanten machen etwa 10 % des BIP und mehr als 60 % der Exporteinnahmen Namibias im Zeitraum 2017–2019 aus.
Nach Diamanten und Uran setzt Namibia auf Gas
Nach Diamanten und Uran will Namibia auch von Gas profitieren. Im Februar 2022 wurde im Land ein bedeutender Öl- und Gasfund gemacht.
Nach Angaben der National Petroleum Corporation of Namibia (Namcor) verfügt das Land über mehrere Milliarden Barrel Öl und große Mengen Gas.
Das französische Unternehmen TotalEnergies hat Initiativen zur Ausbeutung dieser Lagerstätte gestartet. Namibia beabsichtigt, in den kommenden Jahren dem Club der großen afrikanischen Kohlenwasserstoffproduzenten beizutreten.
Ist Namibia mit seinem Potenzial kurz davor, eine Supermacht zu werden?
Dank seiner Ressourcen zählt Namibia zu den reichsten Ländern Afrikas. Im Jahr 2021 betrug das BIP des Landes 12 Milliarden US-Dollar.
Mit einer Bevölkerung von 2,5 Millionen Einwohnern gehört es außerdem zu den Top 10 der reichsten Länder Afrikas südlich der Sahara (BIP pro Kopf 4.800 USD).
Sozial gesehen steht das Land relativ günstiger da als seine Nachbarn, auch wenn es unter den gleichen Missständen leidet. Die Armutsquote ist dort niedriger (21 % im Jahr 2021 im Vergleich zu 24 % im Jahr 2010 – an der Schwelle von 1,9 USD pro Tag).
Namibia hat noch einen weiten Weg vor sich, bis es eine Supermacht wird. Wie in den meisten afrikanischen Ländern erfolgt die Ausbeutung der Bodenschätze des Landes durch ausländische Unternehmen. Das Land verliert dadurch einen Großteil seiner Ressourcen.
