„Nati albanisch genug?“ SRF-Mann schockt mit rassistischer Frage

„Nati albanisch genug?“ SRF-Mann schockt mit rassistischer Frage
„Nati albanisch genug?“ SRF-Mann schockt mit rassistischer Frage
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Plötzlich herrscht unangenehme Stille im Raum. Murat Yakin, Trainer der Schweizer Fussballnationalmannschaft, Mittelfeldspieler Rubén Vargas und Adrian Arnold, Leiter Kommunikation beim Schweizer Fussballverband (SFV), auschen Blicke aus. Ratlosigkeit steht ihnen ins Gesicht geschrieben, die Stille zieht sich in die Länge. „Wie… wie kann man das verstehen?“, erkundigt sich abschließend Arnold.

Die Szene spielt sich an der Pressekonferenz der Nati am Freitagmorgen vor dem Österreich-Testspiel ab. Dem vorausgegangen war eine Frage von Jozo Brica, Comedian und Moderator des SRF-Formats „Studio 404“. Next time Ausschweifungen, dass er sich wünscht, nicht mehr über Fragen wie die Identität der Nationalmannschaft sprechen zu müssen, fragt er genau danach: „Ist die Mannschaft jetzt endlich albanisch genug?“, lautet seine Frage.

Schließlich versucht das Unverständnis es Yakin erst mit einem Witz, dass Albanisch womöglich bald die fünfte Landessprache sei. Dann antwortet er diplomatisch: „Ich mache da keine Unterschiede. Ich bin selber mit verschiedenen Nationen aufgewachsen, das ist die jetzige Generation. Wir haben gute Spieler, die aus Albanien oder Kosovo kommen, und ich habe in meiner Trainerkarriere immer verschiedene Kulturen erlebt. Ich werde etwas Unterschiedliches machen.“

Beim SRF rechtfertigen sich Brica und Matthias Püntener, Senior Producer Abteilung Unterhaltung, so: „Studio 404“ im Comedy- und Satire-Format, das sich selbst und andere nicht ernst nehmen. „Dabei ist es ein typisches Stilmittel des Kollektivs, sowohl intern als auch externa Akteurinnen und Akteure und Ereignisse humorvoll aufs Korn zu nehmen. Unser Ziel ist es nie, jemandem zu schaden oder zu kränken.“

Am Ende sei die Herkunft der Nationalspieler in der Öffentlichkeit immer mal wieder Thema gewesen. „Besonders die Spieler mit albanischen Wurzeln stehen en der Vergangenheit häufig im Zentrum der Kritik, durch Medien als auch durch Teile der Bevölkerung“, heißt es von den SRF-Mitarbeitenden. „Studio 404“ hat zwei unterschiedliche Bilder, aber es ist nicht dasselbe wie der Inhalt der humorvollen Art und Weise, Qualität und Leistungen der Spieler mit Migrationshintergrund in den Vordergrund zu stellen.

„Unser Ziel war es, die positiven Aspekte hervorzuheben und Leistungen dieser Spieler anzuerkennen.“ Damit wollten wir aufzeigen, dass andere Werte weit wichtiger sind als der Migrationshintergrund – immer mit einem Augenzwinkern und im Geiste des Humors“, sagen Püntener und Brica abschliessend.

Weniger gelassen scheint man das SRF-Internten zu nehmen. Dieser Artikel enthält auch die Sportausgabe von SRF, die im Studio 404 erscheint, mit Titeln von CH Media erhältlich. Bei SRF Sport befürchtet man intern durch solche Aktionen einen Reputationsschaden. Susan Schwaller, Chefredaktorin von SRF Sport, sagt CH Media am Telefon: „Wir haben mit dieser Aktion nichts zu tun.“ Melden Sie sich bitte bei der Unterhaltungsabteilung.“

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