Gestern Abend wurde die Ukraine von einem Luftangriff beispiellosen Ausmaßes getroffen. Moskau feuerte 120 Raketen und 90 Drohnen ab und forderte mindestens neun Todesopfer. Polen verstärkt seine Verteidigung als Reaktion auf Angriffe in der Nähe seiner Grenzen.
Im ganzen Land ertönten Warnsirenen, die Tausende Ukrainer dazu drängten, unter der Erde Zuflucht zu suchen. In Kiew versammelten sich Hunderte Menschen gebündelt und schweigend in U-Bahn-Stationen, um den russischen Angriffen zu entgehen. Die Hauptstadt war nicht das einzige Ziel: Auch mehrere große ukrainische Städte wurden getroffen.
Nach Angaben der ukrainischen Regierung startete Russland 120 Marschflugkörper und ballistische Raketen sowie 90 Drohnen. Der Chef der ukrainischen Diplomatie verurteilte eine Offensive seltener Gewalt gegen schlafende Zivilisten.
Ein alarmierender Bericht
Der vorläufige Bericht weist neun Tote, darunter einen Teenager in Odessa, und rund zwanzig Verletzte aus. Moskau scheint seine Angriffe auf Energienetze zu konzentrieren, was die Ukraine angesichts des bevorstehenden Winters in große Schwierigkeiten bringt.
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind bereits 65 % der Stromproduktionskapazität des Landes zerstört.
Matthias Schmale, ein hochrangiger UN-Beamter, warnt vor den Folgen dieser Angriffe: „Wenn die russischen Streitkräfte erneut den Energiesektor ins Visier nehmen würden, wäre das ein Wendepunkt. Es könnte auch zu neuen Massenbewegungen der Bevölkerung führen. Es wird dringend erforderlich, dass die internationale Gemeinschaft handelt, um diesen Krieg zu beenden.“.
Polen in Alarmbereitschaft
Einige Angriffe erreichten die Westukraine, eine selten angegriffene Region nahe der polnischen Grenze. Als Reaktion darauf kündigte Warschau die Mobilisierung seiner Kampfflugzeuge zur Überwachung seines Luftraums an.
Während Moskau die Anerkennung der besetzten Gebiete als Voraussetzung für jegliche Verhandlungen fordert, sagt Selenskyj, er wolle den Krieg bis 2025 beenden, weigert sich jedoch, einen Teil des ukrainischen Territoriums abzutreten.
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