Nach der jüngsten Korrektur von fast -10 % beim Goldpreis und -15 % beim Silberpreis erscheint es uns interessant, noch einmal einen Blick auf die Aussichten für Edelmetalle zu werfen. Wir haben es schon oft erwähnt: Die treibende Kraft hinter dem strukturellen Anstieg des Goldes liegt in der soliden Nachfrage der Zentralbanken und der BRICS-Mitgliedsländer (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika). Die jüngste Preiskorrektur des gelben Metalls hängt unserer Meinung nach im Wesentlichen mit der Erwartung negativer Auswirkungen der künftigen Politik zusammen, die Donald Trump im Jahr 2025 verfolgen wird, wobei insbesondere bestimmte Auswirkungen als sehr riskant für die Entwicklung angesehen werden von Inflation, Zinssätzen und amerikanischer Geldpolitik.
Der nach unseren Analysen derzeit ungerechtfertigte Anstieg der langfristigen US-Staatsanleihenzinsen von 3,6 % auf 4,5 % hat maßgeblich zu den erheblichen Gewinnmitnahmen bei Gold und Silber beigetragen. Diese Erwartungen sind im Gesamtkontext des Jahres 2025, das von einer Lockerung der monetären Bedingungen und einer Stabilisierung des Dollars geprägt sein dürfte, überzogen. Die Unsicherheiten, die im Allgemeinen eine Aufwertung des Goldes begünstigen, werden mit der Präsidentschaft von Trump nicht abnehmen. Zukünftige Handelsspannungen und Bedenken hinsichtlich der US-Schuldenfinanzierung bleiben Faktoren, die die Nachfrage nach physischem Gold stützen. Gold sollte wieder eine stabilisierende Rolle in den Portfolios und Reserven der Zentralbanken spielen. Der Appetit auf Edelmetalle ist also nicht verschwunden, sondern hat sich mit der vermutlich vorübergehenden Revision des Zinssenkungstempos der amerikanischen Notenbank (Fed) abgeschwächt.
Nach einer Konsolidierung um etwa -20 % kann der Goldminenindex wieder auf seinen 200-Tage-Durchschnitt zurückkehren und damit den Sommeranstieg ausgleichen. Jetzt ist es an der Zeit, das Engagement in Gold oder Silber, vor allem aber in Gold- und Silberbergbauunternehmen, zu überdenken.
Belgium
