Eine Dokumentarserie blickt auf die durch die Kerviel-Affäre verlorenen Milliarden zurück: Die Bank verliert und gewinnt

Eine Dokumentarserie blickt auf die durch die Kerviel-Affäre verlorenen Milliarden zurück: Die Bank verliert und gewinnt
Eine Dokumentarserie blickt auf die durch die Kerviel-Affäre verlorenen Milliarden zurück: Die Bank verliert und gewinnt
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Doch was seine Arbeitgeber bei der Société Générale im Januar 2008 entdeckten, war eine beispiellose Katastrophe: ein vermeintliches Loch von 1,5 Milliarden, das zu einem noch tieferen Abgrund führen würde. Als die französische Bank über Nacht ihre Verluste eingestehen musste, war der Name dieses jungen 31-jährigen „Händlers“ (auf Französisch „Marktbetreiber“) in aller Munde und tauchte bald in Zeitungen auf der ganzen Welt auf.

Eine aufschlussreiche und klare Geschichte

In vier 45-minütigen Episoden wirft die Serie ein neues Licht und teilweise noch nie zuvor gesehene Zeugenaussagen hinter die Kulissen eines der größten Skandale im internationalen Finanzwesen: der Kerviel-Affäre, wie sie bald bekannt wurde. Aus dem Namen dieses jungen Mannes“Händler-Betrüger“ Völlig unbekannt, wer über Nacht zum Staatsfeind Nummer 1 der Weltbörse wurde. Die Dokumentarserie zeichnet die Entwicklung eines Erdbebens nach, das durch die Ankündigung der Société Générale, einer der größten französischen Banken, einen Börsencrash beispiellosen Ausmaßes hätte auslösen können.

„The Outsider“, der Film von Christophe Barratier über die Kerviel-Affäre

Ehemalige Mitarbeiter, Journalisten sowie führende juristische und politische Persönlichkeiten zeugen vor der Kamera von der extremen Trauer und den gesteigerten Emotionen, die diese Affäre hervorgerufen hat. Zu den befragten Mitarbeitern gehörte Maxime Kahn, ein weiterer Händler, der dafür verantwortlich war, innerhalb von drei Tagen die 50 Milliarden Euro zu begleichen.gefährliche Positionen“ von Jérôme Kerviel übernommen, um es der Société Générale zu ermöglichen, ihre Verluste letztlich auf 4,9 Milliarden zu reduzieren.

All dies mag dunkel oder abstrus erscheinen, aber Fred Garson (Der Tänzer) schafft es, eine klare und faszinierende Geschichte zu erzählen, die die Bräuche einer bestimmten Epoche und einer bestimmten Umgebung enthüllt. Dabei liegt der Fokus auf den gegensätzlichen Persönlichkeiten der verschiedenen Protagonisten.

Die kleinen Geheimnisse der Finanzen

Um ihre Konturen zu skizzieren, nimmt die Geschichte durch eine äußerst kreative visuelle Produktion unterschiedliche Formen an. Zunächst ein Finanzthriller, der es Neulingen ermöglicht, hinter die Kulissen zu sehen, wie Handelsräume funktionieren, entwickelt sich dann zu einer medienjuristischen Seifenoper, in der jeder versucht, seine Haut zu retten, aber auch nie sein Gesicht zu verlieren. All dies verleiht der Börse zeitweise mehr denn je den Anschein eines riesigen Casinos.

Prozess: Wird Jérôme Kerviel der Einzige sein, der zahlt?

Jenseits der völligen Abwesenheit von Reue von Jérôme Kerviel, dem berühmten „aggressiver Händler“süchtig nach dem Sieg“ – wer gibt zu, „war schon immer fasziniert“ durch den Finanzsektor – auffallend ist die völlig ungehemmte Art und Weise, wie die Auswüchse des internationalen Finanzwesens von denen, die daran beteiligt waren oder sie beobachtet haben, eingestanden und dargestellt werden… Eine lehrreiche, erbauliche Geschichte.

Diese originelle Kreation, genau wie die Serie Ein treuer Freund, zu den Anschlägen von Paris im November 2015, beweist die Ambitionen von HBO Max innerhalb Frankreichs.

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