UNRWA, das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge, gab am Sonntag die Aussetzung der Lieferung humanitärer Hilfe nach Gaza über den Grenzübergang Kerem Shalom bekannt, einen der Hauptkorridore für die Einreise in den Gazastreifen.
Diese Entscheidung wurde nach wiederholten Diebstählen humanitärer Konvois durch bewaffnete Gruppen getroffen. Am 16. November wurde ein großer Konvoi von Hilfslastwagen gestohlen, am vergangenen Wochenende wurden auch Imbisswagen mitgenommen.
Der Grenzübergang Kerem Shalom ist für die Lieferung von Nahrungsmitteln, Medikamenten und medizinischen Hilfsgütern in eine Region, die bereits durch den monatelangen Krieg verwüstet wurde, von entscheidender Bedeutung. Die Aussetzung der UNRWA-Hilfe erfolgt, da sich die humanitäre Krise in Gaza weiter verschärft. Die Infrastruktur ist weitgehend zerstört und Hunderttausende Palästinenser im Gazastreifen leben unter äußerst prekären Bedingungen und ohne Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen.
Philippe Lazzarini, der Generalkommissar der UNRWA, äußerte seine tiefe Besorgnis über diese Situation. Seiner Meinung nach „Die Bereitstellung humanitärer Hilfe darf niemals ein Risiko darstellen oder zur Belastung werden“. Der Beamte betonte, dass die zunehmende Gewalt auf den Straßen und die mangelnde Sicherheit einen reibungslosen Ablauf dieser wichtigen Missionen unmöglich machten. Er wies auch auf die israelische Politik hin, die die Lieferung von Hilfsgütern einschränkt und das Leid der Bevölkerung verschlimmert.
Das UNRWA, das palästinensischen Flüchtlingen lebenswichtige Hilfe leistet, steht vor wachsenden Herausforderungen. Richtlinien zur Einschränkung der Hilfeleistung in Verbindung mit der Isolation bestimmter Gebiete erschweren es, Menschen in Not zu erreichen. Gaza, insbesondere in seinen nördlichen Gebieten, ist jetzt mit dem Einbruch des Winters von Hungersnöten und Epidemien bedroht.
Die Vereinten Nationen und viele NGOs, wie z Rette die Kinderfordern weiterhin einen Waffenstillstand, um einen sicheren humanitären Zugang zu gewährleisten. Die Situation ist umso besorgniserregender, als die Zahl der seit Beginn der Feindseligkeiten getöteten humanitären Helfer weiter zunimmt, was diese Einsätze noch gefährlicher macht.
Diese Aussetzung der UNRWA-Hilfe markiert einen Wendepunkt in den Hilfsmaßnahmen mit möglicherweise verheerenden Auswirkungen für die im Gazastreifen gefangenen Zivilisten. Der Ruf nach einem Waffenstillstand wird immer dringlicher, um einen sicheren humanitären Korridor für Flüchtlinge und die in Not geratene Bevölkerung zu gewährleisten.