„Laufen, ja, aber nicht zum Schaden des Planeten“

„Laufen, ja, aber nicht zum Schaden des Planeten“
„Laufen, ja, aber nicht zum Schaden des Planeten“
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Der UTMB: ein Gigant unter Beschuss der Kritiker

Für Thomas Cardin gibt die wachsende Attraktivität großer internationaler Rennen Anlass zur Sorge. Weit davon entfernt, die Entwicklung des Trailrunnings zu verurteilen, stellt er dennoch die ökologischen Auswirkungen dieser Dynamik in Frage.

„Beim Trailrunning geht es darum, in Kontakt mit der Natur zu sein. Aber sollten wir Enthusiasten dazu ermutigen, ein Flugzeug zu nehmen, um ans andere Ende der Welt zu laufen?“

Der UTMB, oft als „Gral“ des Trailrunnings angesehen, verkörpert sowohl die Stärken als auch die Schwächen dieser Disziplin. Obwohl die Veranstaltung die Schönheit der Berge hervorhebt und umweltbewusste Initiativen wie Mülltrennung und Shuttles zur Reduzierung der Autonutzung fördert, bleibt ihr Modell in der Kritik.

„Die Schaffung einer Weltrennstrecke für Amateure ist ein ökologischer Irrtum. Warum nicht den lokalen Rennen mehr Wert beimessen, die für alle zugänglich sind, ohne den Planeten durchqueren zu müssen?“

Thomas spricht hier einen wichtigen Punkt an: die Auswirkungen großer internationaler Rennen auf Amateure, die die Mehrheit der Teilnehmer ausmachen. Im Gegensatz zur Elite, für die diese Reisen ein integraler Bestandteil ihrer Arbeit sind, werden Amateure oft dazu ermutigt, weit zu reisen, um Punkte zu sammeln oder prestigeträchtige Erlebnisse zu genießen.

Für Thomas Cardin geht es nicht darum, große Rennen wie das UTMB gänzlich abzulehnen, sondern über ein Modell nachzudenken, das mehr Respekt vor der Natur hat. Wenn sich Veranstalter und Teilnehmer ihrer Rolle bewusst werden, kann Trailrunning zu einer ökologisch vorbildlichen Sportart werden.

„Niemand ist perfekt, auch ich nicht. Aber wenn jeder einen Schritt in die richtige Richtung macht, können wir wirklich etwas bewirken.“

Wie können Sie Ihren ökologischen Fußabdruck beim Trailrunning reduzieren?

Über seine Erkenntnisse hinaus schlägt Thomas Cardin Möglichkeiten vor, die Umweltauswirkungen des Trailrunnings zu begrenzen:

1. Fördern Sie lokale Rennen

„Sie können überall in Frankreich und anderswo großartige Kurse finden, ohne ein Flugzeug nehmen zu müssen.“

Regionale Rennen reduzieren nicht nur die Reisetätigkeit, sondern unterstützen auch die lokalen Gemeinschaften. Für Thomas ist es eine Möglichkeit, dem Geist des Trailrunnings treu zu bleiben: Einfachheit, Natürlichkeit und Authentizität.

2. Umweltfreundliche Praktiken übernehmen:

  • Nehmen Sie Ihre Abfälle (Gele, Verpackungen) immer mit.

  • Bevorzugen Sie langlebige und gebrauchte Geräte.

  • Entscheiden Sie sich für Schuhe und Kleidung aus umweltfreundlichen Materialien.

3. Unterstützen Sie Wiederaufforstungsinitiativen:

Viele Trail-Organisationen, wie beispielsweise bestimmte Ausgaben des UTMB, schließen sich mit Wiederaufforstungsprojekten zusammen. Als Teilnehmer können Sie zu diesen Initiativen beitragen.

Auf dem Weg zu einem verantwortungsvolleren Weg

Ökologie beim Trailrunning beschränkt sich nicht auf individuelle Entscheidungen. Es ist eine gemeinsame Anstrengung von Läufern, Organisatoren und Partnermarken, die Art und Weise, wie der Sport ausgeübt wird, zu überdenken.

Unabhängig von Ihrem Übungsniveau zählt jede Aktion. Indem Sie sich für verantwortungsvolles Laufen entscheiden, tragen Sie dazu bei, Wege und Berge für zukünftige Generationen zu erhalten. Denn jenseits von Rekorden und Leistungen bleibt Trailrunning vor allem eine Geschichte der Verbundenheit mit der Natur.

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