Die laufenden Verhandlungen in Katar über einen Waffenstillstand in Gaza und einen Gefangenenaustausch mit Israel seien laut Hamas „ernsthaft und positiv“. Eine Einigung wäre nahe, aber Israel muss aufhören, neue Bedingungen aufzuerlegen. Ägyptische und katarische Vermittler…
Es ist ein Wind der Hoffnung, der über Gaza zu wehen scheint. Tatsächlich hat die palästinensische Bewegung Hamas die laufenden Gespräche in Katar im Hinblick auf einen Waffenstillstand und einen Gefangenenaustausch mit Israel als „ernsthaft und positiv“ bezeichnet. Eine Einigung wäre sogar naheliegend, wenn man den Kommentaren einer mit der Angelegenheit vertrauten Quelle Glauben schenken darf.
Verhandlungen unter Vermittlung in Katar
In der katarischen Hauptstadt Doha findet das statt intensive Verhandlungen zwischen Hamas und Israel unter der Schirmherrschaft ägyptischer und katarischer Vermittler. Das Ziel: endlich einen dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen erreichen und einen Gefangenenaustausch zwischen beiden Parteien durchführen.
Einer Erklärung der palästinensischen islamistischen Bewegung zufolge wäre eine Einigung in greifbarer Nähe, sofern Israel aufhört, neue Bedingungen aufzuerlegen. Eine Anspielung auf die Forderungen des jüdischen Staates in Sachen Sicherheit und Entwaffnung der Hamas.
Hamas bekräftigt, dass es angesichts der ernsthaften und positiven Diskussionen, die heute in Doha unter der Schirmherrschaft unserer katarischen und ägyptischen Brüder stattfinden, möglich ist, eine Einigung über einen Waffenstillstand und einen Gefangenenaustausch zu erzielen, wenn die Besatzung aufhört, neue Bedingungen aufzuerlegen.
– Pressemitteilung der Hamas
Ist Israel einer Einigung näher als je zuvor?
Auch auf israelischer Seite sind wir vorsichtig optimistisch. Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, dass die Verhandlungsführer des jüdischen Staates seit dem Waffenstillstand im November 2023 „noch nie so nah an einer Einigung“ im Hinblick auf die Freilassung von Geiseln in Gaza gewesen seien.
Damals ermöglichte ein einwöchiger Waffenstillstand – der bisher einzige – die Freilassung von 105 im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln im Austausch gegen 240 palästinensische Gefangene.
Der hohe menschliche Tribut des Konflikts
Bedenken Sie, dass dieser seit Oktober 2023 andauernde Konflikt auf beiden Seiten unzählige Opfer gefordert hat. Nach Angaben der Vereinten Nationen und des Hamas-Gesundheitsministeriums gelten diese als zuverlässig:
- Bei einem ersten Hamas-Angriff starben 1.208 Israelis, überwiegend Zivilisten.
- 96 Israelis bleiben in Gaza als Geiseln, darunter 34, die als tot gelten.
- Mehr als 45.059 Palästinenser, die Mehrheit Zivilisten, starben bei der israelischen Militärreaktion.
Umfassende diplomatische Bemühungen
Nach dem Scheitern aller Vermittlungsversuche seit dem Waffenstillstand vom November 2023 scheint in den letzten Wochen mit einer konzertierten diplomatischen Offensive zwischen den USA, Ägypten, Katar und der Türkei eine neue Dynamik eingeleitet worden zu sein.
Es muss gesagt werden, dass Katar Anfang November seine Bemühungen einstellte und den beiden Kriegführenden vorwarf, dass sie überhaupt keinen Willen zu einer Einigung hätten. Eine Warnung, die offenbar gehört wurde.
Doch trotz dieser ermutigenden Anzeichen bleibt Vorsicht geboten. Denn in diesem nie endenden Konflikt zwischen Gebietsansprüchen auf der einen und Sicherheitserfordernissen auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass der Weg zu wahrem Frieden noch lang und voller Fallstricke ist …