Nach Angaben unserer Kollegen von Het Laatste Nieuws hat die Polizei seit der Veröffentlichung dieser Fahndungsanzeige rund dreißig Anzeigen aus der Bevölkerung erhalten.
Aber „diese Denunziationen sind mit Vorsicht zu genießen“, betont Pierre Sculier, Präsident der französischsprachigen und deutschsprachigen Anwaltskammer (OBFG). „Alles deutet darauf hin, dass wir uns in einem Szenario eines Verbrechens aus Leidenschaft befinden. Diese Nachricht kommt einem Attentat gleich, weil der Verdächtige seine Tat offenbar vorsätzlich begangen hat, indem er mit einer Waffe zur Anwaltskanzlei ging.“
Fakt ist, dass es sich bei diesem Ereignis glücklicherweise um ein Einzelereignis handelt. „In 19 Berufsjahren hatte ich noch nie von einer solchen Situation gehört. Ich habe Anwälte gekannt, die bedroht wurden, aber nichts weiter“, fährt Pierre Sculier fort. „In 95 % der Fälle pflegen Mandanten einen guten Kontakt zu ihrem Anwalt. Leider ist das bei manchen der Fall.“ übertragen ihre Probleme auf den Anwalt, der oft ihr einziges Kommunikationsmittel bleibt.“
Anwälte weiter schützen
Um eine Zunahme der Gewalt zu verhindern, fordert der Präsident der französisch- und deutschsprachigen Anwaltskammer Maßnahmen zum Schutz der Anwälte bei der Ausübung ihrer Aufgaben. „Im Rahmen der Reform des Strafgesetzbuches ist ein Abschnitt den gefährdeten Berufen gewidmet, die geschützt werden müssen, indem ihre Angriffe oder versuchten Morde als erschwerender Umstand angesehen werden, der daher mit einer höheren Strafe geahndet wird. Dies gilt insbesondere für Richter und Angestellte, aber.“ keine Anwälte. Wir möchten, dass sich das schnell ändert“, betont Pierre Sculier.
--Allerdings seien die Beziehungen zwischen Anwälten und Mandanten „überwältigend positiv“, fährt Pierre Sculier fort, bevor er fortfährt. Um Konflikte zu mildern, wird seit einiger Zeit Mediation eingesetzt. Sicherlich wird das Unternehmen zunehmend gewalttätig, aber im Moment Angriffe auf Anwälte nehmen nicht zu. Außerdem habe ich nichts von einer Verhaftung einer Kollegin nach dem Mord an Claudia Van Der Stichelen gehört.
Suche in der Nähe des Hauses des Anwalts im Gange
Nach Informationen der Tageszeitung HLN führte die Bundeskriminalpolizei am Dienstagnachmittag Durchsuchungen in der Nähe des Hauses des Anwalts durch. Am Sonntag verteilte die Polizei ein Roboterporträt des mutmaßlichen Täters, der sich noch immer auf freiem Fuß befindet. Die Bundespolizei forderte die Bewohner außerdem auf, sich die Bilder ihrer möglichen Überwachungskameras anzusehen. Wenn sie den Verdächtigen erkennen, werden sie gebeten, sich an die Ermittler zu wenden.