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Aktienmärkte fallen, mangelnde Überzeugung vor Inflationsnachrichten

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New York (awp/afp) – Die Aktienmärkte beendeten die Sitzung am Mittwoch überwiegend im Minus, wobei sich die Anleger angesichts der Lage in China und vor einem US-Inflationsindikator zurückhaltend zeigten.

In Europa schloss die Pariser Börse mit einem Minus von 0,50 Prozent, während Frankfurt 0,41 Prozent und Mailand 0,12 Prozent verloren. Auch London verlor 0,17 Prozent. In Zürich legte der SMI um 0,83 Prozent zu.

In New York verlor der Dow Jones 0,70 Prozent und der breiter gefasste S&P 500-Index 0,19 Prozent, während der Nasdaq-Index nahezu ausgeglichen schloss (+0,04 Prozent).

„Die Märkte sind hohl“, und es gebe „nicht viel, worauf wir uns einlassen könnten“, sagte Frédéric Rozier, Portfoliomanager bei Mirabaud, gegenüber AFP, einen Tag nachdem infolge der Ankündigung eines umfassenden Konjunkturprogramms der chinesischen Regierung Gewinne erzielt worden waren.

China hat Konjunkturmaßnahmen wie Zinssenkungen und Liquiditätsspritzen angekündigt, die die schwächelnde Nachfrage im Land ankurbeln sollen. Am Mittwoch folgte dann eine weitere Zinssenkung der chinesischen Zentralbank.

Die Begeisterung des Vortages ist an den Börsen inzwischen Zweifeln gewichen. „Alles, was entschieden wurde, wird Zeit brauchen, um Wirklichkeit zu werden“, erklärt Rozier.

Die Investoren würden „Garantien brauchen (…), bevor sie sicher sein können, dass der Plan eine Wiederbelebung des Wachstums in China ermöglicht“, fährt er fort.

Die wirtschaftliche Lage Chinas bereitet den Märkten bereits seit Monaten Sorgen. Der Grund dafür ist eine Verlangsamung des Wachstums, die Immobilienkrise, der schleppende Konsum und die großen wirtschaftlichen Unsicherheiten, die das Land noch immer im Griff haben. Zudem fiel die erhoffte Erholung nach der Covid-Pandemie nur von kurzer Dauer aus und war weniger robust als erwartet.

„Die Anleger konzentrieren sich derzeit auf drei wichtige Ereignisse: die Veröffentlichung des US-BIP (Donnerstag), die nächste Rede von Jerome Powell (Chef der US-Notenbank, Anm. d. Red.) und die am Freitag erwarteten PCE-Inflationsdaten“ für den Monat August, kommentiert Ricardo Evangelista, Analyst bei ActivTrades.

Für Tom Cahill von Ventura Wealth Management gibt es für die Anleger „keinen Anreiz, vor dem PCE-Bericht zu handeln“.

Commerzbank wechselt Chef ___

Der scheidende Vorstandsvorsitzende der Commerzbank (+0,82% in Frankfurt), Manfred Knof, wird die Bank am kommenden Montag verlassen und seinen Platz vor dem Hintergrund einer schleichenden Übernahme der italienischen UniCredit zum „richtigen Zeitpunkt“ an den derzeitigen Finanzvorstand übergeben, eine Klarstellung, die von den Anlegern begrüßt wird.

Den Vorstand der Commerzbank übernimmt ab Montag Bettina Orlopp, die erste Frau an der Spitze der Bank und die zweite weibliche Konzernchefin im Dax.

Rightmove bleibt auf Kurs ___

Das britische Immobilienportal Rightmove (-1,84% in London) gab bekannt, dass es ein drittes Übernahmeangebot der australischen REA Group abgelehnt habe. Die Gruppe wird vom Medienmagnaten Rupert Murdoch kontrolliert. Am Montag hatte die Gruppe angekündigt, 6,1 Milliarden Pfund (7,3 Milliarden Euro) geboten zu haben.

Gold noch höher ___

Der Goldpreis erreichte am Mittwoch seinen historischen Höchstpreis auf 2.670,57 Dollar pro Unze.

Eine Kombination verschiedener Faktoren stärkt das gelbe Metall: vom Rückgang der amerikanischen Leitzinsen, der den Greenback belastet, über die gestiegenen geopolitischen Risiken im Nahen Osten bis hin zur explosionsartigen Zunahme der Nachfrage in Indien.

Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis um rund 30 Prozent gestiegen.

Ausgelöst durch ein Abkommen zwischen rivalisierenden Regierungen in Libyen, das eine Normalisierung der Rohölproduktion und -exporte ermöglichen könnte, sind die Ölpreise zurückgegangen.

Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November fiel um 2,27 Prozent und schloss bei 73,46 Dollar.

Das Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) gleicher Laufzeit fiel um 2,61 Prozent auf 69,69 Dollar.

afp/rp

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