Investing.com – Chinesische Aktien überstanden die frühe Volatilität und verzeichneten am Montag starke Zuwächse, obwohl die Regierung schwache Prognosen zu fiskalischen Anreizen gab und die Inflationsdaten enttäuschend waren.
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Rallye anhalten wird, da die allgemeine Stimmung gegenüber dem Land gemischt bleibt.
Chinas Indizes stiegen am Mittag um 1,5 % bzw. 1,7 %. Beide verzeichneten während der Vormittagssitzung erhebliche Schwankungen.
Der Hongkonger Index, der stärker auf ausländische Investoren ausgerichtet ist, fiel um 0,3 % und glich damit einen Großteil seiner anfänglichen Verluste aus, nachdem er zuvor um mehr als 2 % gefallen war.
Das chinesische Finanzministerium sagte in einem Briefing am Wochenende, dass es fiskalische Konjunkturmaßnahmen umsetzen werde, darunter eine Erhöhung der Schuldenemission und die Unterstützung der Provinzregierungen.
Die Regierung hat jedoch keine wesentlichen Einzelheiten zu den geplanten Maßnahmen bekannt gegeben, insbesondere nicht zu deren Zeitpunkt und Umfang. Dies weckte bei den Anlegern den Wunsch nach mehr, nachdem Ende September geldpolitische Konjunkturmaßnahmen bekannt gegeben wurden.
„Die Signale bleiben positiv und wir gehen davon aus, dass in den kommenden Wochen und Monaten weitere Einzelheiten bekannt gegeben werden“, sagten die Analysten von ING (AS:) in einer Mitteilung. Sie wiesen auch darauf hin, dass alle Steuermaßnahmen Chinas wahrscheinlich die Zustimmung des Nationalen Volkskongresses erfordern würden, der voraussichtlich später im Oktober zusammentreten wird.
Chinesische Aktien erreichten Anfang Oktober aufgrund des Optimismus hinsichtlich neuer Konjunkturmaßnahmen ein Zweijahreshoch. Doch seit diesen Gipfeln sind sie stark zurückgegangen, da Peking kaum Angaben zu den geplanten Maßnahmen gemacht hat.
Investoren bezweifeln auch, dass Peking angesichts der hohen Verschuldung des Landes Spielraum für die Umsetzung neuer fiskalpolitischer Konjunkturmaßnahmen hat.
MRB Partners sagte kürzlich in einer Mitteilung, dass die jüngste Rallye chinesischer Aktien größtenteils durch die Schnäppchenjagd lokaler Anleger angeheizt wurde. Sie bleiben auch gegenüber chinesischen Aktien vorsichtig und werden ihre Position in diesem Land erst dann erhöhen, wenn die Unternehmensgewinne beginnen, eine Verbesserung der Aussichten widerzuspiegeln.
Auch aus China häuften sich weiterhin schlechte Wirtschaftsdaten, die weitere Fragen zur Wirtschaft und zum bisher konservativen Ansatz Pekings bei der Erholung aufwerfen.
Die chinesische Verbraucherinflation stieg im September weniger als erwartet, während die Produzenteninflation den 23. Monat in Folge zurückging.
China kämpft mit einem anhaltenden deflationären Trend, der auf schwache lokale Ausgaben und einen anhaltenden Zusammenbruch des Immobilienmarktes zurückzuführen ist. Alle fiskalpolitischen Maßnahmen Pekings werden sich wahrscheinlich auf diese beiden Themen konzentrieren.
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