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„Es sind 300 Millionen pro Jahr“: Welcher wissenschaftliche Bereich kostet Belgien am meisten?

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Der Präsident der Belgischen Föderalen Wissenschaftspolitik (Belspo), Arnaud Vajda, war bei Bel RTL zu Gast bei Martin Buxant. Er erörterte die Ausgaben für wissenschaftliche Forschung in Belgien und zeigte auf, welcher Bereich den größten Anteil des föderalen Wissenschaftshaushalts ausmacht.

Arnaud Vajda ist Präsident der belgischen Föderalen Wissenschaftspolitik (Belspo), einer Institution, die eine Schlüsselrolle in der wissenschaftlichen Forschung in Belgien spielt.

Als Verantwortlicher für die Leitung mehrerer wissenschaftlicher Einrichtungen und der Raumfahrtpolitik des Landes ist er ein zentraler Akteur bei der Verteilung des Wissenschaftsbudgets.

Kürzlich war er bei Bel RTL zu Gast bei Martin Buxant, um über Ausgaben im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Forschung zu sprechen, insbesondere über den vorherrschenden Stellenwert der Raumfahrtpolitik im Bundeshaushalt.

300 Millionen Euro pro Jahr für die Weltraumpolitik

In seiner Rede erklärte Arnaud Vajda, dass der Großteil des Belspo-Budgets für die Raumfahrtpolitik bestimmt sei, nämlich rund 300 Millionen Euro pro Jahr.

Der größte Teil des Bundesbudgets für die Wissenschaftspolitik ist die Raumhülle. Die Wissenschaftspolitik ist daher auch für die Weltraumpolitik in Belgien verantwortlich“, sagte er.

Belgien ist der fünftgrößte Nettozahler der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), und ein großer Teil dieser 300 Millionen Euro ist für diese Organisation bestimmt.

Eine lohnende Investition

Diese Finanzierung stellt nicht nur eine Ausgabe dar, sondern ermöglicht Belgien auch, durch die Vergabe von Aufträgen an belgische Luft- und Raumfahrtunternehmen von einer „fairen Rendite“ zu profitieren.

Arnaud Vajda erläuterte, dass die in die Raumfahrtpolitik investierten Mittel erhebliche wirtschaftliche Vorteile für Belgien bringen. “Für jeden in die Raumfahrt investierten Euro gibt es in der belgischen Wirtschaft eine Rendite von 4 bis 5 Euro“, sagte er.

Ihm zufolge unterscheidet sich diese wirtschaftliche Logik von der anderer bundesstaatlicher wissenschaftlicher Einrichtungen wie den Königlichen Museen oder dem Königlichen Meteorologischen Institut, die nicht darauf abzielen, profitabel zu sein, sondern eine gesellschaftliche und kulturelle Rendite zu bieten.

Wissenschaftliche Einrichtungen des Bundes

Belspo verwaltet zehn wissenschaftliche Einrichtungen des Bundes, darunter die Königlichen Museen der Schönen Künste, das Königliche Institut für Naturwissenschaften, das Königliche Observatorium Belgiens sowie die Königliche Bibliothek. Diese Institutionen decken viele verschiedene wissenschaftliche Bereiche ab, die von Molekularbiologie über Kunstgeschichte bis hin zu Klimatologie und Seismologie reichen.

Arnaud Vajda erinnerte jedoch daran, dass diese Institutionen nicht auf eine direkte wirtschaftliche Rendite abzielen. “Wenn wir beispielsweise Geld in unsere Museen investieren, gibt es keine direkte wirtschaftliche Rendite, sondern eine soziologische und gesellschaftliche Rendite.“, erklärte er.

Die Föderale Wissenschaftspolitik ist ein wichtiger Akteur in der wissenschaftlichen Forschung in Belgien und vereint zahlreiche Programme. Die Fachgebiete sind vielfältig und umfassen Astronomie, Musikwissenschaft, Ökologie, Kartographie und Denkmalschutz.

Belspo spielt auch eine zentrale Rolle in der Raumfahrtpolitik des Landes, die zwar der teuerste Posten in der belgischen wissenschaftlichen Forschung, aber auch einer der profitabelsten im Hinblick auf den wirtschaftlichen Nutzen ist.

Belgische Raumfahrtagentur ESA

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