Der Südsudan steht am Rande einer humanitären Katastrophe. Millionen Menschen laufen Gefahr zu verhungern, wenn die Hilfe nicht rechtzeitig eintrifft. Das WFP schlägt Alarm und fordert massive finanzielle Unterstützung, um das Schlimmste zu verhindern. Wird die internationale Gemeinschaft reagieren, bevor es zu spät ist?
Der Südsudan befindet sich derzeit in einer dramatischen humanitären Lage. Nach Angaben des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) stehen Millionen Menschen in dem ostafrikanischen Land am Rande einer Hungersnot. Angesichts dieser alarmierenden Krise hat die UN-Organisation gerade einen dringenden Appell an internationale Geber gerichtet, Nothilfemittel zu beschaffen.
Eine große Nahrungsmittelkrise
Nach neuesten Einschätzungen des WFP leidet mehr als die Hälfte der Bevölkerung Südsudans, etwa 56 %, unter akuter Ernährungsunsicherheit. Diese ohnehin schon besorgniserregende Situation droht sich aufgrund mehrerer erschwerender Faktoren rasch zu verschlechtern:
- Galoppierende Inflation, die den Zugang zu Nahrungsmitteln verringert
- Wiederkehrende Überschwemmungen, die Ernten zerstören
- Der Zustrom von Flüchtlingen, die vor der Gewalt im benachbarten Sudan fliehen
Angesichts dieser besonders schwierigen Situation sind die Notvorräte des WFP an Nahrungsmitteln nun erschöpft. Um seine Reserven aufzufüllen und seine Operationen zu intensivieren, schätzt die UN-Agentur, dass sie in den kommenden Monaten 404 Millionen US-Dollar benötigen wird.
Ein Land, das von chronischer Instabilität geplagt wird
Seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 2011 hat der Südsudan nie wirklich Stabilität erlebt. Dieser junge Staat wird ständig von internen Konflikten, wirtschaftlicher Stagnation und wiederholten Klimakatastrophen erschüttert. Ein brisanter Kontext, der ganze Bevölkerungsschichten in extreme Armut gestürzt hat.
Unpassierbare Straßen verhindern die Lieferung von Hilfsgütern in die entlegensten Gebiete, in denen Hunger herrscht. Ohne schnelle Finanzierung müssen wir auf kostspielige Luftabwürfe zurückgreifen, um diese isolierten Gemeinden zu erreichen.
Shaun Hughes, amtierender WFP-Direktor im Südsudan
Im Jahr 2024 konnten nur 2,7 Millionen Südsudanesen der 7,1 Millionen Menschen, die unter schwerer Ernährungsunsicherheit litten, während der Trockenzeit Hilfe erhalten. Und die meisten erhielten aufgrund fehlender Ressourcen nur die halbe Ration. Eine unhaltbare Situation, die schnell zur Tragödie werden könnte, wenn die Hilfe in den kommenden Wochen nicht massiv aufgestockt wird.
Die internationale Gemeinschaft rief zur Rettung auf
Wie bei anderen humanitären Organisationen sind die Ressourcen des WFP aufgrund der zahlreichen Krisen, die den Planeten erschüttern, äußerst knapp. Vom Krieg in der Ukraine bis hin zu Klimakatastrophen folgen Notfälle aufeinander und mit ihnen der Finanzierungsbedarf. Doch angesichts des Ausmaßes der Krise im Südsudan kann die internationale Gemeinschaft nicht untätig bleiben.
Jeder Tag, der vergeht, bringt das Land dem Abgrund ein Stück näher. Die Spender müssen in den kommenden Wochen mobilisieren, um die Lieferung der Hilfsgüter vor der nächsten Regenzeit zu ermöglichen, die die Straßen völlig unpassierbar machen wird. Andernfalls wird das WFP gezwungen sein, extrem kostspielige Luftabwürfe durchzuführen, was die Menge der verteilten Hilfe weiter reduzieren würde.
Die Zeit wird knapp. Es besteht die absolute Dringlichkeit, schnell und energisch zu handeln. Ohne Großzügigkeit könnte der Südsudan in eine tödliche Hungersnot mit unermesslichen Folgen geraten. Ein Katastrophenszenario, das unbedingt vermieden werden muss.
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